In den zwei Wochen vor Ostern (22.März bis 1. April) haben zehn städtische Kindertageseinrichtungen an einem Testpilot zum Einsatz von Antigen-Schnelltests für Kinder teilgenommen. Die teilnehmenden Häuser befanden sich in dieser Zeit in der Notbetreuung. Aufgrund der positiven Resonanz sind zwei weitere städtische Kindertageseinrichtungen eine Woche später ebenfalls mit einer zweiwöchigen Testphase eingestiegen. Dort lief der Testzeitraum bis zum 9. April. Verwertbare Ergebnisse hinsichtlich Erkenntnissen und Erfahrungen beruhen auf den Daten der zehn Kinderhäuser mit abgeschlossener Pilotphase zum 1. April, die intern ausgewertet wurden. Die Eltern konnten zwischen Nasal- und Spucktests wählen. Insgesamt waren die Rückmeldung positiv:
• Das Interesse der Eltern an einer Beteiligung an den Antigen-Schnelltests war grundsätzlich sehr groß. Teilweise haben sich alle Eltern der in Notbetreuung befindlichen Kinder an den Testungen beteiligt. Im Durchschnitt haben sich 73 % der anwesenden Kinder (insgesamt 238 Kinder) an den Tests in der Pilotphase beteiligt. Unterschiede in der Beteiligung zwischen Krippen- und Kiga-Kindern waren nicht erkennbar. Die mit 85 % weit überwiegende Mehrzahl der teilnehmenden Eltern befürwortete auch eine dauerhafte Einführung der Selbsttestung von Kindern und würde auch an der Testung teilnehmen.
• Eltern von Krippenkindern (null bis drei Jahre) bevorzugen tendenziell den Nasaltest, Eltern von Kindergartenkindern (Kiga drei bis sechs Jahre) tendenziell den Spucktest. Je jünger die Kinder, desto eher wurde der Nasaltest verwendet. 39 % der Krippenkinder haben den Spucktest genutzt; 61% den Nasaltest. 55% der Kiga-Kinder haben den Spucktest genutzt; 45 % den Nasaltest.
• Beide Testformen werden bei Kiga-Kindern überwiegend als relativ leicht handhabbar bewertet. Insgesamt wird im Vergleich der Spucktest als leichter in der Handhabung erlebt als der Nasaltest. Tendenz: Je älter die Kinder desto einfacher fällt der Spucktest. Im Kiga-Bereich wird der Nasaltest von 61% als leicht handhabbar empfunden. Der Spucktest wird von 81% der Eltern von Kiga-Kindern als leicht handhabbar erlebt. Im Krippenbereich schätzen 42% der Eltern den Nasaltest, 48 % den Spucktest als leicht ein.
• Krippenkinder reagieren überwiegend gelassen/neutral auf den Spucktest; eher ängstlich auf den Nasaltest. Die überwiegende Mehrzahl der Kiga-Kinder reagiert gelassen auf den Spucktest – beim Nasaltest sind die Reaktionen ausgewogen. Insgesamt würde eine leichte Mehrheit der Eltern (57 %) für die dauerhafte Nutzung einen Spucktest vorziehen.
• Testabbrüche fanden insgesamt sehr selten statt und wenn eher bei Krippenkindern als bei Kiga-Kindern.
• Bei keinem der am Pilotprojekt teilnehmenden Kinder lag ein dokumentiertes positives Testergebnis nach erfolgtem Schnelltest vor.
Im Rahmen der anschließenden „regulären Testungen“ an Kitas seit der vergangenen Woche erwies sich ein Spucktest als positiv, der auch durch einen PCR-Test positiv bestätigt wurde. Das Kind war bis zur Testung symptomfrei. „Dies belegt, dass die Testungen funktionieren und sinnvoll sind, um auch asymptomatische Fälle zu frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten schnellstmöglich durchbrechen zu können“, so der Mannheimer Familien- und Gesundheitsbürgermeister Dirk Grunert, der den Beschäftigten und Eltern in den Einrichtungen für ihr Engagement und die Teilnahme an dem Modellprojekt dankte.