04.07.2025
„RS 15“ und Platz der Freundschaft
Mit der Fertigstellung mehrerer neuer Abschnitte des Radschnellwegs 15 (RS15) setzt die Stadt Mannheim einen weiteren Meilenstein für eine zukunftsorientierte, sichere und umweltfreundliche Mobilitätswende in der Metropolregion Rhein-Neckar. Der RS15 verbindet zentrale Orte wie Mannheim, Viernheim und Weinheim und soll langfristig bis nach Darmstadt ausgebaut werden.
Der Radschnellweg bietet eine komfortable, sichere und zügige Alternative zum Auto und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. „Auf der Fahrt vom Neckarplatt bis zum Platz der Freundschaft in Franklin waren wir uns alle einig, dass dieser neue Radschnellweg wirklich allen Anforderungen an modernen Radverkehr gerecht wird“, berichtete Oberbürgermeister Christian Specht bei der gemeinsamen Ankunft mit dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann, Staatssekretärin im Verkehrsministerium Elke Zimmer und Regierungspräsidentin Sylvia Felder. „Der Radschnellweg verbindet den Sportpark in Feudenheim mit den Stadtteilen Käfertal und Franklin – und er ist gut an das übrige Radverkehrsnetz in Mannheim angeschlossen. Er ist bei den Nutzerinnen und Nutzern sehr beliebt und trägt so zum Erreichen unserer ambitionierten Klimaziele bei.“
Der Radschnellweg soll zukünftig auch außerhalb der Quadratestadt weiter ausgebaut werden und so die Städte Mannheim, Viernheim und Weinheim verbinden. Verkehrsminister Winfried Hermann betonte: „Der Radschnellweg 15 ist eine bedeutende neue und schnelle Verbindung für die Menschen in der Metropolregion Rhein-Neckar. Mit seinen hohen Qualitätsstandards eignet er sich hervorragend für den täglichen Pendel- und Alltagsverkehr. Besonders erfreulich ist der Anschluss an das neue Stadtquartier Franklin. Hier wird moderne, integrierte Mobilität erlebbar. Mannheim geht mit gutem Beispiel voran und macht deutlich, wie eine zeitgemäße und klimafreundliche Radinfrastruktur aussehen kann. Das ist gelebte RadKULTUR.“
Staatssekretärin Elke Zimmer sagte: „Der Ausbau des RS 15 zeigt, was möglich ist, wenn Stadt und Land gemeinsam an einem Strang ziehen. Mannheim macht deutlich, wie durchdachte Radinfrastruktur echte Lebensqualität schafft – sicher, klimafreundlich und alltagstauglich. Davon profitieren alle: Schülerinnen und Schüler, Berufstätige und Senioren. Gerade in einer dynamisch wachsenden Stadt ist es entscheidend, dass klimafreundliche Fortbewegungsmittel von Anfang an mitgedacht werden. Es freut mich sehr, dass hier mit viel Engagement vor Ort gehandelt wird.“
„Der Radschnellweg wird jetzt schon intensiv genutzt. Radmobilität, die bis nach Weinheim oder Darmstadt reicht, macht das Fahrradfahren richtig attraktiv. Die bundesländerübergreifende Verbindung und ist ein großer Schritt damit Bürgerinnen und Bürger umweltfreundlich unterwegs sind. Dafür stellen wir die notwendige Infrastruktur bereit. Wir sind sehr froh, dass uns das Land dabei finanziell unterstützt“, so Erste Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell.
Fünf Kilometer des Radschnellweges RS 15 bereits umgesetzt – weiterer Ausbau in Planung
Insgesamt wird der Radschnellweg RS 15 auf Mannheimer Gemarkung nach dem vollständigen Ausbau eine Gesamtlänge von circa 6,3 Kilometern haben. Bereits jetzt hat der Eigenbetrieb Stadtraumservice rund fünf Kilometer davon fertig gebaut. Bis zum Beginn der Bundesgartenschau 2023 waren rund drei Kilometer realisiert. Bei der Umsetzung haben verschiedene Akteure kooperiert, darunter der Eigenbetrieb Stadtraumservice Mannheim, die ehemalige BUGA GmbH und die MWS Projektentwicklungsgesellschaft mbH.
Fertiggestellte Abschnitte
Zwischen August 2024 und April 2025 wurde der rund 700 Meter lange Abschnitt zwischen dem rnv-Bahnhof Käfertal und der Bensheimer Straße umgesetzt. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf circa zwei Millionen Euro.
Im ersten Teilabschnitt, der von der vom rnv-Bahnhof Käfertal bis Ladenburger Straße reicht, ist ein rund fünf Meter breiter Zweirichtungsradweg entstanden, der auch für Linienbusse der rnv freigegeben ist. Im zweiten Abschnitt, von der Ladenburger Straße bis zur Haltestelle Bensheimer Straße, wurde ein vier Meter breiter Zweirichtungsradweg mit erneuerter Beleuchtung und einem 2,50 Meter breiten Gehweg umgesetzt. Entlang der rnv-Gleise wurden Flächen entsiegelt, die im Laufe des Jahres noch bepflanzt werden.
Bei der Gesamtmaßnahme „Äußere Erschließung Franklin“ mit einem Gesamtvolumen von rund 18,6 Millionen Euro wurde ein circa 660 Meter langes Teilstück des RS15 gebaut. Trotz der beengten Platzverhältnisse konnten Bestandsbäume erhalten sowie 19 neue Bäume gepflanzt werden. Das Regenwasser kann vollständig über Mulden und Rigolen versickern. Die Umsetzung dieses Bereichs fand zwischen Juni 2023 und Oktober 2024 statt.
Das circa 270 Meter lange Teilstück des RS15 am Platz der Freundschaft wurde in einen neugestalteten und ampelgesteuerten Verkehrsknoten integriert. Zwei barrierefreie Bushaltestellen mit direktem Zugang zur rnv-Bahnlinie 5 erhöhen die Umsteigequalität für die Ankommenden erheblich. In direkter Nachbarschaft wurde auch der Haltepunkt für die rnv-Bahnlinie 5 barrierefrei umgebaut und für die Fahrgäste attraktiver gestaltet werden. Hierzu gehört die Einrichtung von neuen dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen (DFI) sowie die Erhöhung der Bahnsteige und der Einbau eines taktilen Leitsystems für blinde und sehbehinderte Menschen.
Auch an diesem Teilstück wurden für die Regenwasserversickerung Mulden und Rigolen angelegt, außerdem elf neue Silberlinden gepflanzt. Die Bauzeit dauerte von März 2024 bis Februar 2025.
Die verbleibenden Abschnitte – insbesondere die Unterführung Völklinger Straße, das Umfeld am rnv Bahnhof Käfertal sowie die Strecke ab dem „Platz der Freundschaft“ bis zur Gemarkungsgrenze Viernheim – befinden sich aktuell in der Planungsphase.
Die Gesamtkosten des RS15 im Mannheimer Stadtgebiet belaufen sich auf rund 27,8 Millionen Euro. Bund und Land fördern das Gesamtprojekt umfänglich. Allein für den Umbau der Birkenauer Straße bis zum Platz der Freundschaft übernehmen Bund und Land gemeinsam 90 Prozent der Kosten. Die Stadt Mannheim erhält dabei 230.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Radschnellwege 2017–2030“ sowie weitere 1,13 Millionen Euro über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierunggesetz (LGVFG) aus dem Landeshaushalt Baden-Württemberg.
RS15 als Mehrwert für Franklin
„Der RS15 spielt eine zentrale Rolle für die Erschließung des neuen Stadtteils Franklin, wo künftig bis zu 10.000 Menschen leben werden“, sagt Oberbürgermeister Christian Specht und erklärt: „Die sichere und direkte Radverkehrsanbindung bietet eine echte Alternative zum Auto – sowohl für Familien mit schulpflichtigen Kindern als auch für Beschäftigte und Kunden der Gewerbebetriebe sowie des Gesundheitszentrums. Zusammen mit dem barrierefreien Ausbau des Haltepunkts und dem besseren Zugang zu Bus und Bahn ist am Platz der Freundschaft eine multimodale Verkehrsdrehscheibe entstanden, die den Umweltverbund nachhaltig stärkt.“