Mannheim: „Ministerpräsident Kretschmann lobt Mannheims neue MVV-Flusswärmepumpe, warnt aber vor Nachteilen für Kunden bei der Freiwilligkeit des Angebots.“
L.Binder
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Mannheim: „Ministerpräsident Kretschmann lobt Mannheims neue MVV-Flusswärmepumpe, warnt aber vor Nachteilen für Kunden bei der Freiwilligkeit des Angebots.“

Mannheim: Kretschmann besucht MVV-Flusswärmepumpe und äußert Lob wie Skepsis

Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigte sich bei seinem Besuch der neuen Flusswärmepumpe in Mannheim beeindruckt – stellte jedoch auch kritische Fragen zur Freiwilligkeit des Angebots.

Am Donnerstag besuchte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Rahmen seiner Sommertour das Gelände des Grosskraftwerks Mannheim (GKM), um sich die erste Flusswärmepumpe der MVV Energie AG anzusehen. Das Mannheimer Projekt gilt als wegweisend für die klimaneutrale Wärmeversorgung.

Innovatives Projekt für die Energiewende

„Die Flusswärmepumpe ist ein Baustein, um die Fernwärme in Mannheim künftig klimaneutral zu erzeugen“, betonte MVV-Vorstandsvorsitzender Dr. Gabriël Clemens bei der Begrüßung. Auch Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand von MVV, unterstrich die Zukunftsziele: „Bis 2030 wollen wir unsere Fernwärme in Mannheim und der Region vollständig aus klimafreundlichen Energiequellen erzeugen.“ Neben der Flusswärmepumpe werden bereits heute die thermische Abfallbehandlungsanlage und das Biomasseheizkraftwerk genutzt. Weitere Optionen wie Tiefengeothermie, zusätzliche Wärmepumpen und industrielle Abwärme seien geplant.

Lob – aber auch kritische Fragen

Ministerpräsident Kretschmann lobte die Pionierarbeit der MVV: „Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist eine Herausforderung. Ich bin sehr beeindruckt, wie MVV diese wichtige Aufgabe angeht.“ Gleichzeitig sparte er nicht mit kritischen Nachfragen.

Streitpunkt Freiwilligkeit für Kunden

Besonders ging Kretschmann auf die Frage ein, ob das Angebot für die MVV-Kunden tatsächlich freiwillig sei. Er zeigte sich skeptisch und warnte davor, dass am Ende jene Kundinnen und Kunden, die freiwillig teilnehmen, finanziell benachteiligt werden könnten, falls sich nicht genügend Interessierte finden. „Dann wären diese die Dummen und müssten doch zur Kasse gebeten werden“, so der Ministerpräsident.

Reaktion der MVV

Von Seiten der MVV wurde betont, dass die Teilnahme an den neuen Wärmelösungen selbstverständlich auf Freiwilligkeit basiere. Man setze auf Transparenz gegenüber den Kunden und wolle Anreize schaffen, damit möglichst viele von den Vorteilen der klimaneutralen Fernwärme überzeugt werden. Gleichzeitig, so die MVV-Vertreter, sei klar, dass die Transformation des Wärmenetzes langfristig nur mit breiter Beteiligung gelingen könne.

Politik muss verlässliche Rahmen schaffen

Darüber hinaus forderte Kretschmann klare politische Rahmenbedingungen für die Gasnetztransformation, die kommunale Wärmeplanung sowie den Markt für Negativemissionen. Nur so könnten innovative Projekte wie die Flusswärmepumpe langfristig erfolgreich sein und zur Energiewende beitragen.
Hintergrund zur Flusswärmepumpe

Die MVV-Flusswärmepumpe in Mannheim nutzt die im Rheinwasser gespeicherte Umweltwärme, um Fernwärme klimaneutral bereitzustellen. Mit einer Leistung von bis zu 20 Megawatt kann sie mehrere tausend Haushalte versorgen und ist die erste Anlage dieser Größenordnung in der Region.

Soll ich den MVV-Reaktionsabschnitt noch mit einem direkten Zitat aus Unternehmenssicht formulieren, damit die Abgrenzung zu Kretschmanns Kritik klarer herauskommt?