Mannheim: SPD-Abgeordneter warnt vor Versorgungslücke durch Schließung des Theresienkrankenhauses
Der Mannheimer Landtagsabgeordnete Dr. Boris Weirauch (SPD) fordert von Stadt und Landesregierung Klarheit über den drohenden Wegfall von 530 Betten im Zuge der angekündigten Schließung des Theresienkrankenhauses.
„Gesundheitsminister Lucha muss die Karten auf den Tisch legen“
Angesichts der von der BBT-Gruppe angekündigten Schließung des Theresienkrankenhauses (TKH) in Mannheim warnt der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Boris Weirauch vor erheblichen Folgen für die stationäre medizinische Versorgung in der Stadt. „Die Stadt Mannheim ist gesetzlich verpflichtet, die bedarfsgerechte Krankenhausversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Wenn jetzt 530 der insgesamt 2045 Mannheimer Krankenhausbetten in der Maximalversorgung wegfallen, liegt unsere Stadt deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 7,8 Betten pro 1000 Einwohner“, so Weirauch.Appell an die Landesregierung
Der SPD-Politiker sieht die Hauptverantwortung bei der Landesregierung in Stuttgart. „Das Land hat den Sicherstellungsauftrag gesetzlich den Stadt- und Landkreisen übertragen, darf sich aber nicht aus der Verantwortung stehlen. Die Landesregierung muss finanziell dafür Sorge tragen, dass die fehlenden Betten ersetzt werden“, fordert Weirauch. Ein Ausgleich könne seiner Ansicht nach nur gelingen, wenn im Klinikum Mannheim zusätzliche Kapazitäten geschaffen und dort zugleich Beschäftigte des Theresienkrankenhauses übernommen werden. „Zielführender wäre es aber sicherlich, wenn Gesundheitsminister Lucha mögliche Landeszuschüsse für die Umstrukturierung der Mannheimer Krankenhäuser der BBT-Gruppe unter den Vorbehalt der Sicherstellung der Bettenzahl stellt. Das sichert Arbeitsplätze der TKH-Mitarbeiter und die Versorgung der Bevölkerung.“Landtagsinitiative angekündigt
Weirauch kündigte an, das Thema unmittelbar im Landtag auf die Tagesordnung gesetzt zu haben. „Ich habe die Schließung des Theresienkrankenhauses zur parlamentarischen Fragestunde angemeldet. Gesundheitsminister Lucha muss gegenüber dem Landtag Stellung beziehen. Darauf haben die Menschen in Mannheim und die Beschäftigten im TKH einen Anspruch“, betont der SPD-Abgeordnete.Hintergrund: Brüderkrankenhaus und Theresienkrankenhaus in Mannheim
Die BBT-Gruppe (Barmherzige Brüder Trier) plant, das Theresienkrankenhaus Mannheim mit dem nahegelegenen Diako-Klinikum zusammenzuführen und das TKH mittelfristig zu schließen. Betroffen wären rund 530 Betten und mehrere Hundert Beschäftigte. Seit der Bekanntgabe Anfang November wird in Stadt und Land über die künftige Krankenhauslandschaft in Mannheim und die Rolle des Landes Baden-Württemberg in der Gesundheitsplanung diskutiert.