Mannheim/Ludwigshafen: Gemeinsame Rheinbrückengesellschaft soll Sanierung der maroden Brücken vorantreiben
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Mannheim/Ludwigshafen: Gemeinsame Rheinbrückengesellschaft soll Sanierung der maroden Brücken vorantreiben

Mannheim/Ludwigshafen: Gemeinsame Rheinbrückengesellschaft soll Sanierung der maroden Brücken vorantreiben

Mannheim und Ludwigshafen gründen eine gemeinsame „Rheinbrückengesellschaft“, um die Sanierung der Konrad-Adenauer- und Kurt-Schumacher-Brücke effizienter, schneller und professioneller umzusetzen.

Startschuss für gemeinsame Infrastrukturgesellschaft

Die Städte Mannheim und Ludwigshafen bündeln ihre Kräfte: Am Montag, 3. November 2025, gaben die beiden Oberbürgermeister Christian Specht (Mannheim) und Jutta Steinruck (Ludwigshafen) die Gründung einer gemeinsamen „Rheinbrückengesellschaft Ludwigshafen-Mannheim“ bekannt. Die neue Gesellschaft soll die gesamte bautechnische und kaufmännische Projektabwicklung, das Vergabemanagement sowie die Fördermittelakquise für die Sanierung der beiden rheinüberschreitenden Brücken übernehmen.

Brücken von überregionaler Bedeutung

„Die Konrad-Adenauer-Brücke und die Kurt-Schumacher-Brücke sind Hauptschlagadern für den Personen- und Güterverkehr“, betonte Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht. Beide Brücken seien für die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar von zentraler Bedeutung. „Wie so viele Brücken in Deutschland sind auch diese marode, die Sanierungskosten werden auf über 360 Millionen Euro geschätzt. Der großen Herausforderung wollen wir uns gemeinsam stellen“, so Specht.

Erfahrungen aus Ludwigshafen fließen ein

Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck verwies auf die positiven Erfahrungen aus der Bauprojektgesellschaft Ludwigshafen mbH (BPG), die für die Realisierung der Hochstraßenprojekte verantwortlich ist: „Großprojekte lassen sich nur mit stabilen Strukturen und dauerhaftem Projektgedächtnis sicher steuern. Dieses Modell übertragen wir nun auf die Brücken – gemeinsam mit Mannheim.“ Durch die neue Gesellschaft werde Know-how gebündelt und Planung wie Personal effizient eingesetzt.

Klare Zuständigkeiten und Förderchancen

Die künftige Rheinbrückengesellschaft wird ihren Sitz in Ludwigshafen haben und von der BPG Verwaltungsdienstleistungen beziehen. Geplant ist eine Doppelspitze mit je einer Geschäftsführungsperson aus Mannheim und Ludwigshafen. „Wir reduzieren damit Schnittstellen zwischen den Verwaltungen und schaffen klare Verantwortlichkeiten“, erläuterte Specht. „Das verbessert auch die Chancen auf Fördermittel von Bund und Land.“

Politische Beschlüsse im November

Die Gründung der Gesellschaft soll am 10. November im Stadtrat Ludwigshafen beraten werden. In Mannheim steht das Thema am 11. November im Hauptausschuss auf der Agenda, der Gemeinderat soll am 18. November endgültig beschließen. Der operative Start der „Rheinbrückengesellschaft Ludwigshafen-Mannheim“ ist zum 1. Januar 2026 vorgesehen.
Hintergrund: Sanierungsbedarf bei Rheinbrücken

Die Konrad-Adenauer-Brücke (Baujahr 1959) und die Kurt-Schumacher-Brücke (Baujahr 1972) verbinden die Schwesterstädte Ludwigshafen und Mannheim über den Rhein. Sie zählen zu den wichtigsten Verkehrsachsen der Region und werden täglich von tausenden Fahrzeugen, Radfahrern, Fußgängern und Stadtbahnen der rnv genutzt. Aufgrund von Alter, Materialermüdung und gestiegenem Verkehrsaufkommen besteht dringender Sanierungsbedarf. Fachkräftemangel und knappe Mittel erschweren den Kommunen die Umsetzung solcher Großprojekte – ein zentraler Grund für die neue gemeinsame Gesellschaft.