Mannheim: Start für digitales Parkraum-Pilotprojekt mit „Scan-Fahrzeugen“
In der Neckarstadt startet am 5. November das Pilotprojekt zur digitalen Parkraumüberwachung – Ziel ist mehr Sicherheit und Entlastung für den Ordnungsdienst.
Testlauf in der Neckarstadt gestartet
Als eine der Modellstädte in Baden-Württemberg hat Mannheim am Mittwoch, 5. November 2025, den Betrieb sogenannter „Scan-Fahrzeuge“ aufgenommen. In einer vierwöchigen Testphase in der Neckarstadt werden die Systeme zur digitalen Kontrolle des ruhenden Verkehrs erprobt. Ziel ist eine effizientere Überwachung von sicherheitsrelevanten Parkverstößen und eine Entlastung des städtischen Personals. Den offiziellen Startschuss gaben Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Dr. Volker Proffen sowie Elke Zimmer, Staatssekretärin im Verkehrsministerium Baden-Württemberg. „Mit dem Einsatz der Scan-Fahrzeuge gehen wir in Mannheim einen wichtigen Schritt in Richtung moderner, digital gestützter Verkehrsüberwachung“, erklärte Dr. Proffen. „Gerade sicherheitsrelevante Verstöße – etwa das Zuparken von Feuerwehrzufahrten oder Radwegen – wollen wir gezielt ahnden.“ Zimmer ergänzte: „Falschparken gefährdet schwächere Verkehrsteilnehmende. Die Scan-Fahrzeuge helfen, Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit im Stadtverkehr zu erhöhen.“So funktioniert das System
Während der Testphase fährt das Scan-Fahrzeug täglich mehrere Stunden durch die Neckarstadt. Es erkennt und dokumentiert Parkverstöße automatisch. Um kurze Haltevorgänge auszuschließen, wird jede Strecke innerhalb von zehn Minuten ein zweites Mal abgefahren. Nur wenn der Verstoß erneut festgestellt wird, wird der Fall an die städtische Ordnungsbehörde übermittelt. Nicht relevante Aufnahmen werden sofort gelöscht. Alle erfassten Fälle werden anschließend von einer Clearingstelle beim Fachbereich Sicherheit und Ordnung geprüft. Erst nach einer manuellen Freigabe durch Mitarbeitende des Ordnungsdienstes gehen sie an die Bußgeldstelle – eine automatisierte Weiterleitung erfolgt nicht.Technik, Partner und Perspektiven
Die Stadt Mannheim arbeitet bei dem Pilotprojekt eng mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg und dem technischen Partner DCX Innovations GmbH zusammen. Die Kosten trägt das Land, während die Stadt Personal und temporäre Beschilderung im Testgebiet stellt. Bereits im August wurde die Neckarstadt vollständig kartiert, die gesetzlich vorgeschriebene Beschilderung folgt im November. Nach Abschluss der Testphase wird das Projekt umfassend ausgewertet. Die Ergebnisse entscheiden darüber, ob Mannheim künftig eigene Scan-Fahrzeuge anschafft und den Einsatz auch auf andere Stadtteile ausweitet.Hintergrund: Was sind Scan-Fahrzeuge?
Scan-Fahrzeuge sind mit Kameras und Sensoren ausgerüstete Fahrzeuge, die Kennzeichen automatisch erfassen und so Parkverstöße erkennen können. Die Daten werden nur zur Überprüfung möglicher Verstöße verwendet und nach klaren Datenschutzvorgaben verarbeitet. Ziel ist es, Personal zu entlasten und Falschparken – insbesondere an sicherheitsrelevanten Stellen – zu reduzieren.