Klinikum Mannheim reagiert

K1024 Klinikum Mannheim
UKM

Klinikum Mannheim reagiert mit “Richtigstellungen” gegenüber Spiegel Online, “vorsätzlich Falschmeldungen” zu verbreiten. 

Die Universitätsmedizin Mannheim (UMM) ist noch immer im Visier einiger weniger „investigativer“ Journalisten. Gerade aktuell haben WAZ und SPIEGEL online ihre neuesten Beiträge veröffentlicht. Wie falsch und unglaubwürdig die anhaltende Negativberichterstattung zweier überregional tätiger Redakteure ist, lässt sich anhand einiger weniger Fakten gut darstellen.

Im aktuellen Artikel in SPIEGEL online heißt es zum Beispiel, dass „die beiden Geschäftsführer des Hauses erneut bestritten haben, dass es postoperative Infektionen gegeben habe“. Jede und Jeder von Ihnen, der oder die mit Professor Wenz oder Dr. Blattmann gesprochen hat, weiß, dass beide Geschäftsführer immer gesagt haben, dass es in der UMM – wie in allen anderen Krankenhäusern weltweit – selbstverständlich Wundinfektionen gegeben hat, dass diese aber im normalen Bereich lagen und liegen. Die entsprechenden Statistiken dazu werden in den Qualitätsberichten veröffentlicht, zum Beispiel auf der Webseite des Klinikums.

Die aktuelle Berichterstattung zieht dennoch erneut die vom Klinikum genannte – unauffällige – Zahl der Wundinfektionen in Zweifel. Dabei wird mit atemberaubenden Prozentzahlen von bis zu 20 Prozent gearbeitet – die absolute Zahl beträgt in dem zitierten Fall exakt vier.  

Weitere beispielhafte Belege für die fehlerhaften bzw. verfälschenden Artikel 

1. Auslöser für die Negativberichterstattung war unter anderem Anfang 2014 ein Eintrag in einer internen Plattform des Klinikums für Beschwerden, dass sich „in einem sterilen OP-Sieb eine tote Fliege“ befunden habe. Die Geschäftsführung des Klinikums ist dieser Meldung sofort nachgegangen und hat sie geprüft. Diese Behauptung wurde nie bestätigt und auch von den Behörden nie weiter untersucht. Dennoch schafft es diese Fliege ohne jeden Beleg bis in die Überschrift von SPIEGEL ONLINE.

2. „Verdreckte Skalpelle“ werden immer wieder stellvertretend für die angeblich mangelnde Hygiene am Klinikum herausgestellt. Die “eingeschweißten Skalpelle, an denen noch Gewebereste von der letzten OP kleben”, sind eine reine Fata Morgana. Fakt ist, dass die UMM seit mehr als zehn Jahren Einwegskalpelle benutzt. Weitere Erläuterungen erübrigen sich.

3. Die Behauptung, durch Hygienemängel beim OP-Besteck seien in den vergangenen sieben Jahren im Klinikum „bis zu 350.000 Patienten geschädigt worden“, war einer der „Höhepunkte“ in der schlechten Recherche der so genannten investigativen Redakteure. Bei rund 20.000 Operationen pro Jahr können selbst bei den kühnsten Hochrechnungen nicht 350.000 Patienten in sieben Jahren auch nur potenziell geschädigt werden.

Fakt ist – und das ist schwerwiegend genug und wird von keinem der Verantwortlichen heruntergespielt: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sechs Personen wegen Verstoß gegen das Medizinproduktegesetz. Ein solches Delikt kann mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Aber: Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht wegen „fahrlässiger Körperverletzung“ oder noch schlimmerer Vergehen – wie manche Medien implizieren.

Vorsätzliche Falschmeldungen

Nach der Begehung des Regierungspräsidiums am 27. Mai, bei der es formale Beanstandungen gegeben hatte, bestätigt die Behörde auf Anfrage, dass am 27. Mai weder Haare noch Flusen am OP-Besteck oder undichte Verpackungen festgestellt worden waren. Dennoch berichten SPIEGEL Online und Zeit Online Anfang Juni, dass wieder Haare und Flusen am OP-Besteck gefunden worden seien.

Trotz dieser eindeutigen Auskunft des Regierungspräsidiums bezichtigt ein Redakteur noch vier Tage später die UMM der Lüge. Er schrieb: „Sichtbarer Schmutz sei diesmal auch nicht aufgetaucht in den Bestecken, ‚weder Haare noch Flusen’, behauptet die Klinik auf Anfrage. Dass das nicht stimmt, wissen mindestens drei Dutzend Angestellte aus der Uniklinik, der Medizinischen Fakultät und dem Orgamed-Team.“ – Fairness und Wahrheit in der Berichterstattung sehen anders aus!

Dirk Schuhmann