UMM investiert trotz aktueller Verluste weiter
Der Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Mannheim hat den geprüften Jahresabschluss 2014 festgestellt. Danach schließt die UMM das vergangene Geschäftsjahr mit einem Fehlbetrag von insgesamt 34,5 Mio Euro ab, das Betriebsergebnis lag mit 10,1 Mio Euro im Minus. 2013 hatte das Klinikum einen Jahresüberschuss von 4,5 Mio Euro verbucht, der nun zusammen mit Gewinnvorträgen aus früheren Jahren zum Ausgleich des Fehlbetrags verwendet wird.
Aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschaftete die UMM 2014 ein Betriebsergebnis von -10,1 Mio Euro (i.V. +2,8 Mio Euro). Dieser Rückgang erklärt sich vor allem aus Einnahmeausfällen wegen der zeitweisen Reduzierung von Operationskapazitäten und zusätzlichen Aufwendungen für die Neustrukturierung der Sterilgutversorgung.
Die Zahl der voll- und teilstationären Fälle ist im vergangenen Jahr um knapp vier Prozent auf 54.474 (i.V. 56.513) zurückgegangen, da viele Patienten an andere Häuser verwiesen werden mussten. Gleich-zeitig sank die Verweildauer leicht von durchschnittlich 7,03 auf nun 6,94 Tage.
SHK-Beteiligung vorsichtig bewertet
Im aktuellen Jahresabschluss hat die UMM ihre 95-Prozent-Beteiligung an der Südhessischer Klinikverbund GmbH (SHK) neu bewertet. In der 2013 erworbenen SHK sind das Heilig-Geist-Hospital Bensheim, das St. Marien-Krankenhaus Lampertheim und das Luisen-Krankenhaus Lindenfels zusammengeschlossen. Trotz erkennbarer Verbesserungen bei der Leistungsentwicklung der SHK hat das Sanierungskonzept nicht so schnell gegriffen wie beim Kauf angenommen. Daher hat die UMM ihre Beteiligung an der SHK wertberichtigt und alle Verbindlichkeiten des Verbunds bilanziell abgesichert. Aus diesen Maßnahmen ergibt sich ein einmaliger zusätzlicher Aufwand von 24,8 Mio Euro, der das Jahresergebnis der UMM 2014 belastet.
Ergebnisprognose 2015
Die 2014 aufgedeckten Hygienemängel und ihre Folgen wirken sich auch auf das laufende Geschäftsjahr aus. Daher erwartet die Universitätsmedizin Mannheim nach aktuellen Hochrechnungen für 2015 nochmals ein negatives Jahresergebnis von rund 17 Mio Euro, das von geringeren Einnahmen bei gleichzeitig gestiegenen Personal- und Sachkosten geprägt sein wird. Die Fallzahlen werden wegen der 2015 erst schrittweise wieder voll verfügbaren Operationskapazitäten voraussichtlich das Vorjahresniveau noch nicht wieder erreichen. Ergebnisbelastend ist auch der Landes-Fallwert, der um rund 0,8 Prozent niedriger angesetzt wurde als in der ursprünglichen Planung erwartet. Damit sinken die Einnahmen aus den behandelten Fällen zusätzlich.
Investitionen geplant
Trotz der Fehlbeträge hält die Geschäftsführung der UMM an den vorgesehenen Zukunftsinvestitionen fest: So soll das Angebot an lebensrettenden Knochenmark-Transplantationen ausgebaut werden, wozu Haus 9 aufgestockt wird. Außerdem werden die Planungen zur Komplettsanierung von Haus 2 weiter vorangetrieben. Für dieses Projekt hatte das Land Baden-Württemberg bereits eine Förderung von rund 60 Mio Euro zugesagt.
Forschung gestärkt
2014 hat der Forschungscampus M2OLIE auf dem Gelände der UMM seine Arbeit aufgenommen. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden darüber hinaus 460.000 Euro aus zweckgebundenen Rücklagen in Fördermaßnahmen für die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg investiert. Davon werden drei Projekte im Institut für Medizintechnik unterstützt: 95.000 Euro fließen in die Stiftungsprofessur Biosensorik, 205.000 Euro in die Forschung zur Molekularen Bildgebung und 80.000 Euro in die Strahlenphysik-Forschung. Darüber hinaus wurde die Stiftungsprofessur Mikrovaskuläre Biologie mit 80.000 Euro ausgestattet