Wo das Fahrrad zum Musikinstrument wird

Mannheim aktuell

Es klappert, knattert, klackert, rasselt, kreischt, quietscht, klingelt – und manchmal trompetet es wie ein Elefant: Die Rede ist vom guten, alten Fahrrad, das ein Mannheimer Projekt von Musikhochschule und Bachgymnasium als Musikinstrument entdecken will. Schon die ersten Experimente zeigen, die klingenden Möglichkeiten sind nahezu unerschöpflich. Ob Sattel, Klingel, Felge, Fahrradflasche, Rahmen oder Rücklauf, wer Rhythmus und Klang hinein zu bringen versteht, schafft eine echte „Rhythm’nBike Performance“. Die Leiterin der Trommel-AG am Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium, Ulrike Hurek, Professor Elias Betz als Leiter der Elementaren Musikpädagogik und Gregor Herrmann, der das Veranstaltungsbüro der Musikhochschule leitet, sind die Eltern der Idee, die bei der städtischen Aktion „Dein Radprojekt“ anlässlich des Jubiläumsjahres „200 Jahre Fahrrad“ in Mannheim ausgewählt wurde.

„Wir wollen die klanglichen Möglichkeiten des Fahrrads ausloten“, so lautet die Devise. Angesprochen waren damit nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene, denn Freude am selber Musikmachen ist alterslos. Wenn am Sonntag, 14. Mai, um 17 Uhr, im Hans-Vogt-Saal, der Musikhochschule in N 7, 18 dann zum Konzert eingeladen wird, soll das Ganze aber immer noch Werkstattcharakter haben. „Der kreative Prozess ist noch längst nicht abgeschlossen“, verspricht Gregor Herrmann. Ihm und seinen Mitstreitern geht es nicht um ein einmaliges Ergebnis, sondern um das Experimentieren der Teilnehmenden und die Freude am Klang der Musik.

Mit dem Experimentiercharakter kämpfen alle, da platzt schon mal ein Reifenschlauch unverhofft oder die Speichen lassen sich nicht so stimmen wie gewünscht. Aber eines ist sicher: Am Ende erwartet zum 200. Geburtstag des Fahrrades in der Quadratestadt ein Klangerlebnis der ganz besonderen Art, an dem gewiss Karl Drais auch seine Freude gehabt hätte.