13. Kurzfilmfestival GIRLS GO MOVIE: And the winners are!

GGM Preistraegerinnen 2017
Stadt Mannheim

Auch in diesem Jahr ließen sich rund 400 Besucherinnen und Besucher im CinemaxX Mannheim von den Geschichten junger Frauen und Mädchen inspirieren. Zum 13. Mal faszinierte das Kurzfilmfestival GIRLS GO MOVIE durch seine kreativen Filmeinreichungen, spannenden Filmtalks, die Veranstaltungsreihe FOCUS YOUR JOB zu Berufen in Medien und Film und durch die feierliche Preisverleihung.

Das Kurzfilmfestival GIRLS GO MOVIE ist mittlerweile eine etablierte Plattform für junge Filmemacherinnen der Region. Es bietet Anfängerinnen die Möglichkeit, sich filmisch auszuprobieren und ist zugleich eine Chance für professionelle Newcomerinnen, ihre Werke einem großen Publikum auf der Leinwand zu präsentieren. Am 11. und 12. November gab es wieder die Gelegenheit, die beeindruckenden Ergebnisse der Filmarbeit zu sehen. „Mit GIRLS GO MOVIE hat sich in Mannheim im Rahmen der kommunalen Jugendförderung ein deutschlandweit einzigartiges Projekt etabliert, das durch die Verbindung eines Festivals und der filmischen, künstlerischen sowie kulturellen Bildung und Qualifizierung auch nach 13 Jahren Vorbildcharakter besitzt“, freute sich Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb bei der diesjährigen Preisverleihung.

Das Festival stand unter keinem Motto und so gaben die 46 Wettbewerbsbeiträge einen Einblick in die Themen, die Mädchen und junge Frauen bewegen. Neben gesellschaftspolitischen Themen, wie Flucht und dem Ankommen in einer neuen Gesellschaft und der Thematisierung ganz persönlicher Konflikte – sei es mit sich selbst, einer Gruppe oder dem Übersinnlichen –, zielten viele Einreichungen auf den Umgang mit den Kommunikationsmitteln unseres modernen Zeitalters ab. Eine SMS ist schnell verschickt. Aber welche Auswirkungen hat es, wenn Inhalte ohne den Klang der Stimme oder einen oft vielsagendem Blick geteilt werden? Es lässt sich erkennen, dass bereits sehr junge Teilnehmerinnen eine kritische Position einnehmen.

Erstmals in der Geschichte von GIRLS GO MOVIE überwogen die Einreichungen der älteren Teilnehmerinnen. Dies ist ein Ausdruck der Nachhaltigkeit dieses wundervollen Projekts. Denn GIRLS GO MOVIE-Teilnehmerinnen sind häufig Wiederholungstäterinnen.

Alle Mädchen und Frauen zwischen zwölf und 27 Jahren aus der Metropolregion Rhein-Neckar, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz waren aufgerufen, sich am Festival mit Beiträgen zu beteiligen, es wurden die Alterskategorien zwölf bis 17 Jahre und 18 bis 27 Jahre unterschieden. Das Beratungs- und Supportprogramm unterstützte die Teilnehmerinnen im Vorfeld. Wer wollte, konnte sich zudem mit seinem Filmkonzept für das Mentoringprogramm von GIRLS GO MOVIE bewerben und wurde durch Studentinnen der Filmakademie Baden-Württemberg bei dessen Realisierung unterstützt.

Während der Festival-Samstag ganz den Mädchen unter 18 Jahren gewidmet war, stellten am Sonntag die volljährigen Nachwuchs-Regisseurinnen ihr Können unter Beweis und präsentierten ihre Filme. In anschließenden Filmtalks gab es Gelegenheit, über die Filme zu diskutieren. Zur großen Preisverleihung kamen am Sonntagabend dann beide Gruppen wieder im CinemaxX zusammen.

Die Jury bestand in diesem Jahr aus Manja Ebert (Künstlerin, Berlin), Renate Pepper (Direktorin der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen) und Sophie Charlotte Rieger, bekannt als Filmlöwin (freie Journalistin, Filmkritikerin, Bloggerin, Berlin).

JURY-PREISE

Die Preisträgerinnen in der Kategorie der Zwölf- bis 17-Jährigen

Bester Film: Den Preis für den besten Film in der Kategorie der Zwölf- bis 17-Jährigen gewann Ella Knorz mit ihrem Episodenfilm über das Erwachsenwerden „Mala tanzt“. „Mit sensibler und großartiger Kameraführung wird der Weg eines Mädchens ins Erwachsenenalter filmisch dargestellt. Immer auf Augenhöhe der Protagonistin werden Szenen überzeugend in bewegte Bilder umgesetzt. Gute Schauspielerinnen in jedem Lebensalter, gute Regie“, so die Begründung der Jury.

Mutigster Film: Tiefgründig setzt sich der mutigste Film „She saved herself“ von Klara Trede mit den Themen Depression, Selbstabwertung und Selbstverletzung auseinander. Die Jury bewundert „nicht nur den Mut der Themenwahl, sondern auch die sensible Umsetzung, die tiefe Einblicke in die Erfahrungswelt der Protagonistin verleiht. Damit gelingt Klara Trede eine konstruktive und nicht zuletzt filmisch exzellent umgesetzte Auseinandersetzung, deren Fazit ein Empowerment darstellt“.

Bester Gruppenfilm: Über den Preis für den besten Gruppenfilm durften sich die Teilnehmerinnen des GIRLS GO MOVIE-Sommerferiencamps FILMPRODUKTION freuen. „Shutdown“ von Finia Dielschneider, Leona Ding, Sira Frechen, Lisa Klingert, Kristina Li, Marie Pfaff, Sophie Pfaff, Wiebke Stak, Josefine Wille und Olivia Zalewska zeigt uns, wie absurd moderne Kommunikation manchmal ist und wie abhängig wir uns von Technik machen. „Der Film steckt voller guter Ideen, ist auf eine humorvolle und durchaus selbstkritische Art erzählt. Tolle Kameraarbeit und Montage“, begründet die Jury.

Die Preisträgerinnen in der Kategorie der 18- bis 27-Jährigen

Bester Film: Der Preis für den besten Film in der Kategorie der 18- bis 27-Jährigen ging an Tanja Hurrles Film „Wunderland“. „Der Film nimmt uns mit auf eine Reise in eine farbenfrohe Welt á la Lewis Carrol. Wir begegnen Figuren, Situationen und Gesprächen, die etwas sonderbar sind. Oder sind sie es nicht?“, so die Jury. „Durch seine spielerische Art und Weise ist der Film eine gelungene Auseinandersetzung mit dem Thema der Erfüllung von gesellschaftlichen Normen. Besonders auffällig: Bei diesem Film ist nichts dem Zufall überlassen. Neben einem konsequenten Regiekonzept und der hervorragenden Schauspielführung fällt vor allem die kunstvolle Bildgestaltung auf, bei der Kameraführung, Setdesign, Kostüm und Farbgestaltung perfekt aufeinander abgestimmt sind.“

Mutigster Film: Anna-Shirin Wenz nutzt für ihren Film „Ich hab mich gesucht“ den Selfie-Modus ihres Handys und zeigt eindrucksvoll den Unterschied zwischen einer Selbstinszenierung und einer Selbstdokumentation. Die Jury zeichnet „nicht nur die gelungene Montage aus Bild, Musik und Text aus, sondern vor allem auch den Mut der Regisseurin, ihre Gedanken und Gefühle ungefiltert preiszugeben und damit eine zugleich verletzliche wie auch kraftvolle, kurzum eine komplexe und menschliche Identifikationsfigur für ihr Publikum zu schaffen“.

GIRLSJURY-PREISE: Die Girlsjury, bestehend aus Ruth Kupermann (18 Jahre/FSJ Kultur), Toyah Kaufmann (25 Jahre/Studium, Genderstudies) und Saskia April Kluge (24 Jahre/PR für Film & Filmfestivals), verlieh jeweils einen Preis in der Kategorie zwölf bis 17 Jahre und 18 bis 27 Jahre. Ausgezeichnet unter den jüngeren Teilnehmerinnen wurde ebenfalls Klara Trede mit ihrem Film „She saved herself“. Unter den 18- bis 27-Jährigen wurde die eindrucksvoll animierte Dokumentation „Zwischen den Fronten“ von Nora Johanna Brockamp ausgewählt. Vorgestellt wird hier die Geschichte eines Mannes auf der Flucht.

GIRLS-GO-MOVIE-TEAM-PREIS: Erstmals verlieh auch das Team von GIRLS GO MOVIE einen Preis. Ausgezeichnet wurde der melancholisch anmutende Experimentalfilm „Der Ausflug“ von Rahel Jung und Georgia Bauer. Eine filmische Interpretation des gleichnamigen Gedichts von Alfred Lichtenstein.

Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 3350 Euro vergeben.

SONDERPREISE

Zudem wurden drei Sonderpreise verliehen: Der Preis der SRH-Hochschule Heidelberg ging an Mareike Bundschuh für ihren Film „Goodbyes“. Sie darf sich auf die Teilnahme an einem Modul des SRH-Studiengangs „Virtuelle Realitäten, Schwerpunkt Filminformatik“ freuen. Der Fernsehpreis, gestiftet vom Offenen Kanal Ludwigshafen und metropolregion.tv, ging an „Candles in the dark“ von Wiebke Stak, Malena Nicklis, Jana Ziegler und Lisa Fellhauer. Der Preis beinhaltet eine GoPro-Kamera. Erstmals verlieh auch der Zonta-Club Mannheim einen mit 500 Euro dotierten Preis: Ronja Hemm erhielt das Preisgeld für ihren Film „Schäuffela & Ayran“.

FOCUS YOUR JOB
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe FOCUS YOUR JOB trafen am Sonntagmittag in der Lounge interessierte Besucherinnen auf Fachfrauen aus der Medien- und Filmbranche, um sich in Zweiergesprächen über Ausbildungsberufe und Zukunftsperspektiven in der Branche auszutauschen.

„Mit GIRLS GO MOVIE ist Mannheim um ein kulturelles Highlight reicher. Das Festival vermittelt nicht nur die Themen einer jungen, kreativen Generation, sondern trägt mit der Selbstverständlichkeit der Macherinnen auch zu einem gendersensiblen und vielfältigen Umgang mit diesen bei“, stellt Karin Heinelt, Geschäftsführerin des Stadtjugendring Mannheim e.V. und eine der Gründerinnen des Projekts, mit großer Freude fest.

Umrahmt wurde die Preisverleihung durch Grußworte der Trägerinnen in Person von Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb (Dezernat III, Jugend, Kinder, Bildung, Familie, Gesundheit) und Karin Heinelt (Geschäftsführerin des Stadtjugendrings Mannheim e.V.). Die Moderation der Preisverleihung übernahm Janina Klabes. Zwei prominente Schirmherrinnen haben sich GIRLS GO MOVIE zur Seite gestellt: Daniela Knapp, mehrfach ausgezeichneten Kamerafrau aus Berlin, sowie Daniela Kötz, langjährige Leiterin des Programm-Managements des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg und des Festivals des Deutschen Films in Ludwigshafen.
Das gesamte GIRLS-GO-MOVIE-Team um Dr. Kathrin Lämmle, Ruth Hutter, Alexandra Staszewski, Susanne Weinberger und Katharina Pfeiffer freuen sich über die gelungene Veranstaltung und bedanken sich herzlich bei allen Beteiligten.

Seit April 2017 vermittelte GIRLS GO MOVIE in Form von Filmprojekten an Schulen und in Jugendeinrichtungen, in Feriencamps sowie in individuellen Filmcoachings grundlegende Kenntnisse für die Umsetzung eines eigenen Films und ermöglichte eine kostenfreie Techniknutzung. Erfahrene Filmerinnen fanden im Mentoringprogramm in Kooperation mit der Filmakademie Baden-Württemberg qualifizierte Ansprechpartnerinnen für die Umsetzung ihrer Filmideen. Die großartigen Ergebnisse sprechen für sich. Bis zum 15. September hatten alle Teilnehmerinnen Gelegenheit, ihren Wettbewerbsbeitrag zu planen, umzusetzen und einzureichen. Insgesamt beteiligten sich 134 Filmbegeisterte mit 48 Filmeinreichungen.

Das FILMBÜRO MANNHEIM ist zentrale Anlaufstelle für Nachwuchsfilmerinnen. Es berät, qualifiziert, begleitet und unterstützt Mädchen und Frauen rund um das Filmemachen. Im FILMBÜRO MANNHEIM wirken GIRLS GO MOVIE und das Medienkompetenzprojekt CLOSE UP zusammen.

GIRLS GO MOVIE wird vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie – Jugendamt, Abteilung Jugendförderung, und dem Stadtjugendring Mannheim e.V. – Jugendkulturzentrum forum – veranstaltet. Hauptsponsorinnen des Festivals sind die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) als Beitrag zur Initiative Kindermedienland, die Filmförderung Baden-Württemberg (MfG) und die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS). Unterstützt wird das Festival des Weiteren durch die Stadt Mannheim (Jugendamt und Kulturamt), den Stadtjugendring Mannheim e.V., die FilmCommission Nordbaden, den Zonta-Club Mannheim, die SRH-Hochschule Heidelberg sowie die GBG Mannheim. Praktische Unterstützung leisten der Offene Kanal Ludwigshafen und metropolregion.tv, der Fachbereich Bildung – Stadtmedienzentrum, das Medienzentrum Heidelberg, das Medienforum Heidelberg, medien+bildung.com, das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg, die Filmakademie Baden-Württemberg, CinemaxX Mannheim, kinomobil Baden-Württemberg, Fahrwerk und das Missy Magazine.

Für weitere Informationen: Alexandra Staszewski (PR & Projektkoordination)
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Telefon 0621/86254452

www.girlsgomovie.de