Winterdienst des Rhein-Neckar-Kreises ist gerüstet: 7.000 Tonnen Salz und 150.000 Liter Sole für 856 Kilometer Straßen

RNKneu

Weiterhin Nachwuchskräfte gesucht!

Auch im Rhein-Neckar-Kreis gab es bereits einen ersten kleinen Wintereinbruch. Der Winterdienst der Straßenmeistereien des Rhein-Neckar-Kreises hat sich das ganze Jahr über tatkräftig auf die diesjährige Wintersaison vorbereitet. Insgesamt sieben Salzhallen, verteilt auf Eberbach, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Schwetzingen, Sinsheim, Weinheim und Wiesloch sowie ein Salzsilo in Vorderheubach (Heiligkreuzsteinach), sind randvoll gefüllt, informiert Daniel Nyman, zuständiger Referatsleiter im Amt für Straßen- und Radwegebau im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis. Über 7.000 Tonnen Salz und rund 150.000 Liter Sole (eine Wasser-Salz-Lösung) wurden für das 856 Kilometer lange Straßennetz – darunter fallen die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen – im Landkreis eingelagert.

An verschiedenen Orten im Rhein-Neckar-Kreis kontrollieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Straßen- und Radwegebau bereits ab drei Uhr morgens die Straßenzustände. Je nach winterlicher Beeinträchtigung wird dann ein Streu- und Räumeinsatz ausgelöst. „Die Straßenmeisterinnen und Straßenmeister des Kreises kennen ihre Gebiete und deren Gefahrenstellen und können so möglichst schnell reagieren und ihre Einsätze koordinieren“, erklärt Nyman weiter. Außerdem schaue man auf die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes. Kommt es dann zum Einsatz, stehen dem Team neben den 14 kreiseigenen Fahrzeugen – drei LKW, sieben Unimogs und vier Schmalspurschlepper für Geh- und Radwege – vier angemietete und elf Fremdfahrzeuge mit Fahrern zur Verfügung.

„Gestreut wird eine Kombination aus Trockensalz und Salzlösung“, so Nyman. Dieses sogenannte Feuchtsalzstreuverfahren bewirkt, dass einerseits das Eis schneller zum Schmelzen gebracht wird und andererseits beim Auftrag auf die Straße eine geringere Verwehung der Salzkristalle erfolgt. Auch aus ökologischer Sicht bringt diese Methode Vorteile, da insgesamt geringere Mengen benötigt werden.

Zudem stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Straßen- und Radwegebau die benötigte Salzsole an fünf Standorten im Rhein-Neckar-Kreis selbst her – neu dazugekommen ist in diesem Jahr der Soleerzeuger in Eberbach. Dadurch werden nicht nur Kosten gespart und Lieferwege reduziert, sondern auch eine größere Unabhängigkeit erzielt.

Gearbeitet wird in Schichten, sodass in der Regel an Werktagen zwischen 6 und 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen zwischen 7 und 22 Uhr die Befahrbarkeit der Straßen gewährleistet wird. Eine Tour dauert dabei etwa zwei bis drei Stunden. In dieser Zeit kann auf einer Strecke von bis zu 35 Kilometern Schnee geräumt beziehungsweise auf einer Strecke bis zu 60 Kilometern gestreut werden. Einen rechtlichen Anspruch darauf gibt es jedoch nicht. Bei andauernden Schneefällen müssen Straßenverkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer immer damit rechnen, dass die Schneedecke nicht ständig geräumt werden kann. Auch Glätte nach den Streueinsätzen kann nicht ausgeschlossen werden.

„Leider sind zugeparkte Straßen bei schlechten Witterungsverhältnissen immer noch ein großes Problem“, führt der Teamleiter der Straßenmeistereien im Kreis aus. Wenn verbotenerweise rechts und links geparkt wird, gibt es für die großen Dienstfahrzeuge kein Durchkommen mehr. Dadurch verlängert sich nicht nur die Einsatzzeit der Fahrerinnen und Fahrer, sondern auch die Zeit bis alle Straßen freigeräumt sind – zum Ärger aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.

Daher appelliert Nyman im Namen aller Kolleginnen und Kollegen im Winterdienst an die Bürgerinnen und Bürger des Rhein-Neckar-Kreises, ihre Fahrzeuge wenn möglich in den Grundstückseinfahrten zu parken oder zumindest auf den erhöhten Platzbedarf der Räumfahrzeuge Rücksicht zu nehmen, um weitere Behinderungen auszuschließen. Außerdem sollte man die eigene Fahrweise der Wetterlage anpassen und in der kalten Jahreszeit vor allem mehr Zeit einplanen.

Nachwuchskräfte gesucht!
Für das Ausbildungsjahr 2022 sucht das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis übrigens noch zuverlässige und motivierte Nachwuchskräfte für die Ausbildung zur Straßenwärterin oder zum Straßenwärter. Neben den Räum- und Streuarbeiten im Winterdienst kümmern sich die Mitarbeitenden des Amtes für Straßen- und Radwegebau unter anderem um die Grünpflege, kontrollieren Straßenzustände und sichern Bau- und Unfallstellen. Bewerbungen sind bis zum 31. Januar 2022 möglich – online unter www.rhein-neckar-kreis.de/strassenwaerter. Dort gibt es auch weitere Informationen zum Berufsbild.