Viel mehr als nur Corona! Tag des Gesundheitsamts am 19. März: Behörde im Landratsamt macht auf die Bedeutung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes aufmerksam / Für über 700.000 Menschen im Landkreis und der Stadt Heidelberg zuständig

RNKneuAnlässlich des Geburtstags von Johann Peter Frank (19. März 1745 – 24. April 1821), dem Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, ruft das Robert-Koch-Institut am Sonntag, 19. März 2023, den Tag des Gesundheitsamtes aus. In diesem Jahr steht dieser Tag unter dem Motto „Prävention und Gesundheitsförderung“. Darauf macht das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, aufmerksam. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig leistungsfähige lokale Gesundheitsbehörden überall auf der Welt sind. „Neben den offensichtlichen öffentlichen Bemühungen um die Gesundheit der Bevölkerung sind es gerade auch Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention, die darauf abzielen, personale, soziale und materielle Ressourcen für die Gesunderhaltung zu stärken“, sagt der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Rainer Schwertz.
Die Bevölkerung soll befähigt werden, durch selbstbestimmtes Handeln ihre Gesundheitschancen zu erhöhen und die Krankheitslast durch gezielte Maßnahmen zu verringern. Das geschieht schon früh im Leben des Einzelnen, zum Beispiel mit der Einschulungsuntersuchung im vorletzten Kindergartenjahr, in der Einschränkungen in Seh-, Hör- und Sprechfähigkeit oder im Bereich der motorischen Entwicklung festgestellt und entsprechende Fördermaßnahmen vorgeschlagen werden können. Mit rechtzeitiger Förderung steht dem gelungenen Schulstart dann nichts mehr im Wege.

Viele Berührungspunkte zu den Angeboten des Gesundheitsamtes
„Aber auch später gibt es immer wieder Berührungspunkte zu den Angeboten des Gesundheitsamtes, sei es in Form einer Belehrung für den richtigen Umgang mit Lebensmitteln für die, die beruflich damit zu tun haben oder auch zur Beratung in der Prävention von sexuell übertragbaren Erkrankungen“, erklärt die stellv. Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Anne Kühn. Auch die Kommunale Gesundheitskonferenz vom Kreis und der Stadt Heidelberg mit ihren vielfältigen Arbeitsgruppen, aktuell zum Beispiel „Erste Hilfe in Schulen“, „Bewegungspass“ oder „Impfaufklärung“ und natürlich mit dem „Aktionsjahr Klimawandel und Gesundheit“, das am 26. April beginnt, bietet viele Anknüpfungspunkte zu den Angeboten der Prävention und Gesundheitsförderung des Gesundheitsamtes.

Zugleich läuft einiges eher unbemerkt ab: Die Überwachung der zahlreichen Trinkwasseranlagen zum Beispiel, um hier Gesundheitsgefahren rasch zu erkennen, oder die Überwachung der Schwimmbäder und Badeseen, die ein gesundes Baden ermöglicht. „Wir überprüfen die hygienischen Anforderungen in medizinischen und kommunalen Einrichtungen direkt ab Baubeginn und während der gesamten Betriebsdauer, sodass Krankenhäuser, Pflegeheime und Kindergärten, aber auch Tätowierstudios und Friseursalons den aktuellen Anforderungen entsprechen“, erläutert Dr. Anne Kühn. Und nicht zuletzt führt das Gesundheitsamt noch eine Vielzahl an individuellen Beratungen zum Beispiel im sozialmedizinischen Bereich oder im Bereich der notwendigen Reiseimpfungen durch – was sicher auch im Sinne des Sozialmediziners und Arztes Johann Peter Frank gewesen wäre.

Einen kleinen Überblick über die vielfältigen Aufgaben des Gesundheitsamts werden in einem kurzen Clip gezeigt. Der Film ist (auch ohne Instagram-Account) über die Social-Media-Wall des Kreises abrufbar: undefined

Zahlen und Fakten zum Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises:
Das Gesundheitsamt war im Jahr 2022 für über 707.000 Menschen in 54 Städten und Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises sowie der Stadt Heidelberg zuständig und hat unter anderem
- 286.542 Infektionskrankheiten bearbeitet
- 4.252 Einschulunguntersuchungen durchgeführt
- 25 Schwimmbäder und 9 Badeseen überprüft
- 1470 Menschen zu sexuell übertragbaren Infektionen beraten
- 182 medizinische Einrichtungen kontrolliert
- 3.800 Lebensmittelbelehrungen durchgeführt
- 3.213 Trinkwasseranlagen überwacht
- 1.187 Leichenschauen vor Feuerbestattung durchgeführt