Eschborn: Frauen gründen nachhaltiger – Studie zeigt deutliche Unterschiede zwischen Gründerinnen und Gründern

Eschborn: Frauen gründen nachhaltiger – Studie zeigt deutliche Unterschiede zwischen Gründerinnen und Gründern

Eschborn: Frauen gründen nachhaltiger – Studie zeigt deutliche Unterschiede zwischen Gründerinnen und Gründern

Eine aktuelle Analyse des Global Entrepreneurship Monitors zeigt: Gründerinnen setzen häufiger auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit – und profitieren wirtschaftlich davon.

Studie untersucht nachhaltiges Wirtschaften bei Gründungen

Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr – auch nicht in der Gründungsszene. Das belegt die aktuelle Ausgabe des **Global Entrepreneurship Monitors (GEM)** 2024/25, die vom **RKW Kompetenzzentrum** gemeinsam mit dem **Johann Heinrich von Thünen-Institut** erstellt wurde. Laut der Untersuchung spielt nachhaltiges Wirtschaften für die Mehrheit der Gründerinnen und Gründer in Deutschland eine zentrale Rolle. Auffällig ist dabei der Geschlechterunterschied: Frauen beziehen Nachhaltigkeitsaspekte deutlich häufiger in ihre Geschäftsmodelle ein als Männer – und erzielen damit messbare wirtschaftliche Vorteile.

Gründerinnen handeln umweltbewusster als Gründer

Von den befragten Gründerinnen gaben **71,7 Prozent** an, im vergangenen Jahr Maßnahmen zur Verringerung der Umweltauswirkungen ihres Unternehmens umgesetzt zu haben – etwa durch Energiesparprogramme, den Einsatz umweltfreundlicher Materialien oder Emissionsreduktion. Unter den Männern lag dieser Anteil mit **60,2 Prozent** rund zwölf Prozentpunkte niedriger. Auch bei sozialen Nachhaltigkeitsmaßnahmen – wie fairen Arbeitsbedingungen, Löhnen bei Zulieferern oder der Förderung junger Mitarbeitender – lagen die Frauen mit 64,4 Prozent leicht vor den Männern (59,8 Prozent).

Nachhaltigkeit zahlt sich aus – besonders für Gründerinnen

Nachhaltiges Wirtschaften wirkt sich nicht nur positiv auf Umwelt und Gesellschaft aus, sondern auch auf den Geschäftserfolg. **62,8 Prozent der Gründerinnen** berichteten laut Studie von einem höheren Gewinn durch die Minimierung von Umweltauswirkungen, während dies nur **42,5 Prozent der Gründer** bestätigten. Ebenso erwarten 64,3 Prozent der Gründerinnen steigende Umsätze infolge nachhaltiger Maßnahmen (bei Männern: 49,3 Prozent). Auch bei der Beschäftigung zeigen sich Unterschiede: Die Hälfte der Gründerinnen sah eine Zunahme an Arbeitsplätzen durch ökologische Maßnahmen, bei den Gründern waren es lediglich 42,3 Prozent.

Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor der Zukunft

Die Ergebnisse des GEM legen nahe, dass Nachhaltigkeit in der Gründungspraxis zunehmend zu einem wirtschaftlichen Erfolgsfaktor wird – insbesondere für Frauen. Sie integrieren ökologische und soziale Aspekte oft nicht nur als Zusatz, sondern als Kern ihres Geschäftsmodells. „Gründerinnen sind tendenziell stärker am Thema Nachhaltigkeit interessiert und verfolgen es konsequenter“, so die Einschätzung der Studienautoren. Dies könne erklären, warum ihre Ansätze häufiger zu positiven ökonomischen Effekten führen.
Hintergrund: Der Global Entrepreneurship Monitor

Der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) ist die weltweit größte Langzeitstudie zum Gründungsgeschehen. In Deutschland wird er vom RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Thünen-Institut erstellt. Die aktuelle Befragung basiert auf Daten aus dem Jahr 2024 und beleuchtet Einstellungen, Aktivitäten und Rahmenbedingungen von Gründerinnen und Gründern.