Herzog Blaubarts Burg / Der Zwerg

Stadt LU Logo

Herzog Blaubarts Burg / Der Zwerg

Mit dem Doppelabend zweier Operneinakter, Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg und Alexander Zemlinskys Der Zwerg, gastiert das Pfalztheater Kaiserslautern am Freitag, 29.1. und am Sonntag, 31.1.2016, jeweils um 19.30 Uhr im Theater im Pfalzbau. Beide Werke beschäftigen sich in dramatischer Weise mit dem Kampf der Geschlechter.

Herzog Blaubarts Auserwählte Judit ist dem dunklen Charisma ihres Geliebten verfallen und hat alle Bindungen an ihr früheres Leben für ihn aufgegeben. In Blaubarts Nachtreich findet sie sieben verschlossene Türen vor, die der Herzog widerstrebend nach und nach, dann aber immer bereitwilliger für sie öffnet. Schaudernd erkennt Judit Ketten, Messer und Henker­beile. So sehr Blaubart sie mit Schatzkammer und Zaubergarten beeindrucken will, sie entdeckt überall Spuren von Blut. Dennoch treibt tödliche Neugier sie weiter voran bis zum Tränensee ihrer Vorgängerinnen. Urs Häberli inszenierte Béla Bartóks einzige Oper Herzog Blaubarts Burg im kalten modernen Ambiente (Bühne: Thomas Dörfler) mit eindrücklicher Intensität. Uwe Sandner und das Orchester des Pfalztheaters geben Bartóks Musik, die von der dynamischen musikalischen Schilderung der Schreckenskammern geprägt ist und prächtige impressionistische Klangvisionen entfaltet, packend wieder.

Der Zwerg ist das Geburtstagsgeschenk der spanischen Infantin, die in aller Unschuld auf seine munteren Scherze eingeht. Er jedoch deutet dies als Zuneigung und Liebe. Sie ahnt nicht, dass er sich seiner Hässlichkeit nicht bewusst ist, weil man am Hofe stets zu verhin­dern wusste, dass er sich selbst im Spiegel sieht. Selbstsicher und verliebt fühlt er sich so lange als Ritter, bis sein Blick in einen Spiegel fällt. Er muss erkennen, dass seine Träume angesichts seiner Hässlichkeit nicht in Erfüllung gehen werden. Zemlinskis Oper nach einem Märchen von Oscar Wilde changiert musikalisch zwischen Spätromantik, Versimo und Mo­der­ne. In der üppig ausgestatteten Aufführung des Pfalztheaters beeindruckt vor allem Heiko Börner als Zwerg, dessen späte Selbsterkenntnis unweigerlich zum Tode führt.

Preise: 44 € / 37 € / 30 € / 23 €