Filmfestival Ludwigshafen - Uwe Ochsenknecht erhält Preis für Schauspielkunst
(Foto: S. Feest) Uwe Ochsenknecht beim Filmfestival in LudwigshafenDer in Mannheim aufgewachsene Künstler begeisterte mit seinem Auftreten auf der Parkinsel (GM) Lange vor Ankunft der bereits bekannten Limousine war der Andrang groß. Fast unüberschaubar die Menge der Kino-Enthusiasten, ebenso stattlich die Anzahl der Medienvertreter. Und pünktlich - wie angekündigt - kam er an: Uwe Ochsenknecht, der in der 21. Auflage des Filmfestivals Ludwigshafen mit dem Preis für Schauspielkunst ausgezeichnet wurde. Doch zuvor stellte er sich den Fans und Medienvertretern, musste Autogramme geben, poste bereitwillig für Selfies, gab Dutzende Interviews, meist - mit sich wiederholenden Fragen - und alles ließ er geduldig, ungekünstelt und vollkommen nahbar über sich ergehen. Die meistgestellte Frage lautete selbstverständlich: Was bedeutet Ihnen dieser Preis? Wie jeder Preisträger, versicherte auch Uwe Ochsenknecht, wie viel ihm dieser Preis bedeutete, und erklärte glaubhaft, weshalb. „Erstens bin ich hier in meiner Heimatregion - ich bin ja in Biblis geboren und in Mannheim aufgewachsen und hier diesen Preis verliehen zu bekommen, ist schon etwas Besonderes. Und zweitens heißt dieser Preis ja Preis für Schauspielkunst, das heißt ich bekomme den Preis für mein schauspielerisches Können verliehen und das macht mich natürlich sehr stolz.“ (Foto: S. Feest) Gefragter Interviewpartner auf dem Roten Teppich Gefragter Interviewpartner auf dem Roten Teppich Völlig unbefangen gesteht er, dass er gerne wüsste, was seine früheren Lehrer zu seinen heutigen Erfolgen sagen würden, nachdem ihr ehemaliger Schüler mehr als ein Schuljahr wiederholen musste und schließlich auch noch des Mannheimer Ludwigs-Frank-Gymnasiums verwiesen wurde. Bemerkenswert, wie geduldig der Star Autogrammwünsche erfüllte und sich für Fotos zur Verfügung stellte - und Frage auf Frage beantwortete und dabei fast den vorgegebenen Zeitrahmen sprengte. In seiner Laudatio ließ Festivaldirektor Dr. Michael Kötz die langjährige und erfolgreiche Karriere des 69-jährigen Schauspielers Revue passieren, die inzwischen rund 200 Filmrollen umfasst. Nach anfänglich kleineren Rollen - ab 1972 - gelang Uwe Ochsenknecht 1981 der Durchbruch in „Das Boot“, von Regisseur Wolfgang Petersen. Spätestens mit dem oscarnominierten Film, „Schtonk!“ in welchem er den Fälscher der Hitler-Tagebücher, Konrad Kujau spielte, schaffte Ochsenknecht den Sprung in die erste Riege der deutschen Schauspieler, der er ohne Zweifel bis heute angehört.(Foto: S. Feest) Daniela und Michael Kötz überreichen den Preis für Schauspielkunst Daniela und Michael Kötz überreichen Uwe Ochsenknecht den Preis für Schauspielkunst Wie wandlungsfähig der diesjährige Schauspielkunst-Preisträger ist, demonstriert er in überzeugender Manier in seinem jüngsten Film „Die Ironie des Lebens“, der im Anschluss an die Preisverleihung gezeigt wurde. In der tragisch-komischen Geschichte eines in die Jahre gekommenen, aber immer noch erfolgreichen Comedians, der weder ein fürsorglicher Vater noch ein guter Ehemann war, zieht Uwe Ochsenknecht alle Register seines herausragenden Könnens. An seiner Seite eine ebenso glänzend agierende Corinna Harfouch, als Ex-Ehefrau, die nach Jahren der Trennung plötzlich in einer seiner Vorstellungen sitzt, von ihm entdeckt wird, dabei einen Witz auf ihre Kosten über sich ergehen lassen muss, um ihm nach der Vorstellung in der Garderobe etwas mitzuteilen, das den Berufs-Sonnyboy gehörig aus der Bahn wirft. Im Filmgespräch, nach der Vorstellung dieses überaus sehenswerten Films, nahmen sich Uwe Ochsenknecht und Regisseur Markus Goller viel Zeit um über ihre gemeinsame Arbeit zu sprechen und um die zahlreichen Fragen der interessierten Zuschauer zu beantworten. Wobei Uwe Ochsenknecht deutlich anzumerken war, wie wohl er sich in seiner alten Heimat fühlte. „Ich bin zwar in Mannheim auf dem Waldhof aufgewachsen, aber wir haben dort drüben ja einiges von der BASF abbekommen“, hatte er bei seinem Dank nach der Preisverleihung gewitzelt. „Ich weiß zwar nicht, was da alles an Dämpfen und Gasen rübergekommen ist, aber ich habe damals nie Aspirin gebraucht. Und auch wenn ich auf der anderen Rheinseite groß geworden bin, von den Mannheimern habe ich noch keinen Preis bekommen. Dafür jetzt in Ludwigshafen und darüber bin ich sehr glücklich und dankbar.“ (Foto: S. Feest) Filmgespräch: v.r.; Markus Goller, Dr. Michael Kötz, Uwe Ochsenknecht