Wie fühlt es sich an, eine Straßenbahn durch die Gegend zu fahren? Landrat Clemens Körner hat es 
ausprobiert: Im Fahrsimulator ist er auf Einladung der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) in Mannheim 
in die Rolle eines Straßenbahnfahrers geschlüpft – und bekam ein ganz neues Verständnis für die 
Arbeit, die die Fahrerinnen und Fahrer jeden Tag leisten. Neben Anfahren und Abbremsen müssen 
etwa Weichen gestellt, Haltestellen angesteuert, Türen bedient und viele verschiedene Signale 
beachtet werden. „Das ist alles gar nicht so einfach“, sagt der Landrat nach seiner simulierten Fahrt: 
„Doch der Job macht auch jede Menge Spaß!“ 
Mit der Aktion erfüllt sich Clemens Körner nicht nur den Kindheitstraum, einmal eine Straßenbahn zu 
steuern. Der Landrat möchte damit auch auf die wichtige Rolle der Straßenbahn- und Busfahrer sowie 
Lokführer im Öffentlichen Nahverkehr aufmerksam machen. „Sie alle sind buchstäblich für hunderte 
von Leben hinter dem Fahrersitz verantwortlich. Und sie bringen diese Menschen jeden Tag sicher an 
ihr Ziel. Das verdient unseren größten Respekt und unsere Wertschätzung.“ 
Körner: Fahrer bringen hunderte Menschen sicher an ihr Ziel 
Umso mehr betrüben Körner Berichte über ein zunehmend aggressives Verhalten der Fahrgäste 
gegenüber Fahrerinnen und Fahrern. „Pilotinnen und Piloten etwa genießen immer noch ein viel 
höheres Ansehen. Dabei haben sie im Grunde die gleiche Aufgabe wie Busfahrer.“ Auch die rnv hat 
festgestellt, dass der Ton gegenüber den Fahrerinnen und Fahrern rauer wird. „Hier ist Zivilcourage 
gefragt. Wir brauchen ein Umdenken und dafür auch die Hilfe der Fahrgäste“, sagt rnv-
Geschäftsführer Christian Volz. 
Die rnv bildet seine Bus- und Straßenbahnfahrer selbst aus – allein im vergangenen Jahr waren es 
rund 120 Absolventinnen und Absolventen, wie rnv-Ausbilder Alexander Koch erzählt. Die reine 
Fahrausbildung dauert vier Monate, in denen der Fortschritt immer wieder überprüft wird. Das Fahren 
selbst wird an echten Bussen und Straßenbahnen gelernt, doch die zahlreichen Störungen und 
Probleme, die im Alltag auftreten können, lassen sich gerade bei der Straßenbahn nicht in der Realität 
üben. 
Hier kommen die drei rnv-eigenen Fahrsimulatoren ins Spiel: Mit ihnen lassen sich nicht nur solche 
Probleme, sondern etwa auch Fahrten durch Tunnel oder die rund 500 verschiedenen Signale 
trainieren. „Hier geht es ans Eingemachte“, erklärt Geschäftsführer Volz, und Ausbilder Koch ist 
überzeugt: „Wer diese Ausbildung erfolgreich absolviert, ist in der Lage, alle Situationen im Betrieb zu 
bewältigen.“ Die Absolventinnen und Absolventen können sich anschließend auf einen 
zukunftssicheren und abwechslungsreichen Job freuen.
 
				 
                         
                        