Viel Neues in der Kulturstiftung Speyer

Kulturstiftung Speyer 

Das kulturelle Leben in Speyer und der Pfalz zu fördern, ist Zweck der 1993 gegründeten ersten Bürgerstiftung in Rheinland-Pfalz. Außer ihrem Stammvermögen verwaltet sie derzeit 15 Treuhandstiftungen auf den jeweiligen Namen ihrer Stifter. Das Gesamtstiftungskapital beträgt rund 1,7 Mio. Euro. „Das sei erst der Anfang“, betont der Vorsitzende des Vorstands Peter Eichhorn. Für Kunstausstellungen, Druckkostenzuschüsse, Konzert- und Theaterveranstaltungen und den Arno Rheinfrank-Literaturpreis wurden 2018 annähernd 40.000 Euro ausgeschüttet. Diese Mittel flossen an Vereine, Künstler, Autoren, Musiker, Theaterleute und Verlage in Speyer und der Pfalz.

Zuschüsse erhielten 2018 unter anderem Künstlerbund und Kunstverein Speyer, Theatergruppe PRISMA, Weltladen, Konzerte der Pfälzischen Musikgesellschaft, von Stefan Rahn, des Speyerer Gitarrensommers, eines Orchesters aus St. Etienne, Frankreich, des sinfonischen Blasorchester Ludwigshafen und des Freundeskreises Speyer-Kursk jeweils in Speyer. Gefördert wurden Motetten- und Mozartchor, Evangelischer Oratorienchor und Evangelische Jugendkantorei der Pfalz, Speyerer Kantorei, Evangelischer Posaunenchor, Internationale Musiktage am Dom zu Speyer, die Aktion der Landesbibliothek „Die Pfalz liest für den Dom“, eine Buchveröffentlichung über das katholische Personal des Reichskammergerichts, die Vorbereitung eines Buches über den Westbau des Speyerer Doms und einer Monografie über den Juristen, Theologen, Literaten und Dichter Wilhelm Molitor, die Briefedition über Hans Purrmann und Mathilde Purrmann-Vollmoeller, eine Publikation über den Arno Rheinfrank-Literaturpreis mit drei Preisträgern, der Briefwechsel zwischen Albert Schweitzer und seinem Freund, dem Speyerer Pfarrer Emil Lind, ein Buch über den Reformator Johannes Lonicerus mit Bezügen zu Speyer und die Französische Bibliothek in Speyer.

In seiner Sitzung am 18. März 2019 hat das Kuratorium den Jahresabschluss 2018 und die Haushaltsplanung 2020 verabschiedet. Das Kuratorium setzt sich aus 23 kulturell engagierten Damen und Herren zusammen. Es kooptiert seine Mitglieder für fünf Jahre, bestellt den dreiköpfigen Vorstand ebenfalls für fünf Jahre und überwacht seine laufende Geschäftsführung. Dem bisherigen Vorsitzenden des Kuratoriums, Oberbürgermeister a. D. Hansjörg Eger, wurde für seine achtjährige Tätigkeit gedankt. Satzungsgemäß und kraft Amtes neu im Kuratorium ist Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. Sie wurde zur Vorsitzenden des Kuratoriums einstimmig gewählt und tritt traditionell die Nachfolge der früheren Vorsitzenden Oberbürgermeister Dr. Christian Roßkopf, Werner Schineller und Hansjörg Eger an. Auf eigenen Wunsch ausgeschieden sind aus Altersgründen Hermann Dengler, seit 1999 Kuratoriumsmitglied und Gründer der Rechtsanwalts- und Steuerberaterkanzlei Dengler & Dengler in Speyer und Willi Philippe, seit 1993 Kuratoriumsmitglied und Mitgründer der Kulturstiftung, seinerzeit als Direktor der Grünzweig + Hartmann AG Werk Speyer. Der Stv. Vorsitzende des Kuratorium Markus Jäckle wurde wieder gewählt, ebenso Dr. Wulf Heisel. Vom Kuratorium neu gewählt wurden Gudrun Wellensiek, Michael Dengler und Jürgen Siewerth.

Im Kuratorium, dem „vertrauensvollen und verantwortlichen Aushängeschild“ der Kulturstiftung Speyer, vereint sind Selbstständige, Freiberufler, Manager, Banker, Kirchenvertreter und Ruheständler.

Nach fünfjähriger Vorstandsarbeit wurde Dr. Jochen Klemke wieder gewählt. Zusammen mit Peter Eichhorn, Klaus Kopp und dem ebenfalls ehrenamtlich tätigen Geschäftsführer Uwe Wöhlert erfüllt dieses Quartett die hauptsächlichen Aufgaben, nämlich Spenden und Stiftungsmittel zu akquirieren sowie die Mittel zu bewirtschaften und zu vergeben.

Im Jahr 2018, dem 25. Jahresjubiläum der Kulturstiftung Speyer, ist es dank vieler Begegnungen und Briefe gelungen, Zustiftungen und Spenden von über 50.000 Euro zu gewinnen. Auch im begonnenen Jahr 2019 konnte bereits der gleiche Betrag durch drei größere Zuwendungen bereits vereinnahmt werden. Unmittelbar bevorsteht die Überführung der Töns-Wellensiek-Stiftung für den Töns-Wellensiek-Video-Preis in die Töns-Wellensiek-Stiftung unter dem Dach der Kulturstiftung Speyer.

Erst wenige Tage alt ist eine 16. Treuhandstiftung. Der in Speyerer lebende Unternehmer Georg Ludwig Kamb errichtete diese. Ihm ist die Förderung der Handwerkskunst in ihren verschiedenen Ausprägungen ein wichtiges Anliegen. Die Fa. Kamb entstammt einem Elektromeisterbetrieb, ist heute großer attraktiver Arbeitergeber und Ausbilder in Ludwigshafen. Die Georg Ludwig Kamb-Stiftung wird sich der Handwerkskultur in Speyer und der Pfalz widmen.