„Mario-Adorf-Preis“ für Schauspielerin Lisa Natalie Arnold: Zum siebten Mal wurde der „Gläserne Drache“ für besondere künstlerische Leistungen bei den Nibelungen-Festspielen verliehen
Lisa Natalie Arnold ist die siebte Preisträgerin des Mario-Adorf-Preises der Wormser Nibelungen-Festspiele. Im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung am 27. Juli wurde damit ihre schauspielerische Leistung in der diesjährigen Inszenierung „SEE AUS ASCHE – Das Lied der Nibelungen“ gewürdigt. Mit dem Sieg verbunden ist ein Preisgeld von 10.000 Euro, gestiftet von der Unternehmerin und Wormser Ehrenbürgerin Ilse Lang, sowie eine gläserne Stele mit einem Drachen-Motiv des Illustrators Hendrik Dorgathen, die traditionell der Technologiekonzern SCHOTT spendet. Benannt ist der Preis nach dem Schauspieler Mario Adorf, der zu einem der Initiatoren des Wormser Theaterfestivals gehört.
Die Preisverleihung 2025 fand vor der diesjährigen Dernière im Heylshofpark im Beisein des Wormser Oberbürgermeisters Adolf Kessel, Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck, der Preisstifterin Ilse Lang, Jürgen Breier von der SCHOTT AG sowie der Geschäftsführerin Petra Simon statt. Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte moderierte die Veranstaltung und verkündete die Entscheidung der Jury, die aus 16 namhaften Personen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Medien besteht, die das Kuratorium der Festspiele bilden.
Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte zur Entscheidung des Kuratoriums: „Der Mario-Adorf-Preis geht in diesem Jahr an Lisa Natalie Arnold. Sie übersetzt die Sprachkraft des Textes in energiegeladene Dramatik. Als Lindenblatt schafft sie es, Siegfried menschlicher zu machen. Ihre expressive Stimme nutzt sie über stimmliche Originalität hinaus für körperliche Originalität. Sie setzt Humor und Poesie ein, um ausdrucksstark als sprechendes Blatt Nibelungengeschichte zu schreiben. Für die Zuschauer ist ein sprechendes Lindenblatt ein unerwarteter Perspektivwechsel. Frau Arnold macht ihn zum Schlüsselerlebnis des Abends: tänzerisch, komisch, akrobatisch, episch.“
Preisstifterin Ilse Lang: „Stellen Sie sich das mal vor – ein Blatt! Wie soll ein Blatt denn eine Rolle im Theater spielen? Wir konnten uns das überhaupt nicht vorstellen. Ein Blatt, das liegt am Boden, modert, durchlebt die Jahreszeiten … und dann steht da diese Schauspielerin auf der Bühne – und was sie daraus gemacht hat, das war großartig. Wirklich toll, wie sie diese Rolle interpretiert hat. Das war nicht einfach ein Lindenblatt – das war ein Charakter, eine Geschichte, eine ganze Welt. Wir waren alle völlig fasziniert.“
„Die grandiose Idee, das Lindenblatt, das Siegfried seiner Unsterblichkeit beraubt, zu personifizieren, wird von Lisa Natalie Arnold schauspielerisch beeindruckend umgesetzt. Bei aller dem Stoff eigenen Ernsthaftigkeit bringt sie mit ihrer Darbietung zudem eine angenehme Prise Humor in die diesjährige Inszenierung ein. So hat Lisa Natalie Arnold eine Leistung gezeigt, die allen Besucherinnen und Besuchern der Nibelungenfestspiele 2025 im Gedächtnis bleiben wird, und sie ist eine verdiente Trägerin des Mario-Adorf-Preises“, so Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Hardeck.
Seit 2018 wird die Auszeichnung bei den Nibelungen-Festspielen vergeben, die nach dem Schauspieler Mario Adorf, Mitbegründer der Festspiele und Kuratoriumsmitglied, benannt ist. Die Preisverleihung ist einer der Höhepunkte der Festspiele, und es bleibt immer bis zuletzt spannend, welches Teammitglied für seine künstlerischen Leistungen auf oder hinter der Bühne ausgezeichnet wird. Im ersten Jahr erhielt die Schauspielerin Ursula Strauss den Preis, in 2019 wurde die Darstellerin Lisa Hrdina geehrt, 2021 das Ensemblemitglied Barbara Colceriu, 2022 Tontechniker Marius Feth mit seinem Team, 2023 Lena Urzendowsky und 2024 der Regisseur Roger Vontobel.