Welches Haustier passt zu mir?

Welches Haustier passt zu mir?

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Haustiere wie etwa ein Hund sind für viele ein festes Familienmitglied. Wer die Anschaffung eines Haustieres plant, sollte die Entscheidung dennoch gründlich bedenken. Foto: djd/thx

Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Wellensittiche: Fast jeder zweite Bundesbürger hat dem Statistikportal Statista zufolge einen oder mehrere tierische Mitbewohner. Meist sind Schmusekatzen und Schoßhunde vollwertige Familienmitglieder, die mit viel Liebe und Aufmerksamkeit umsorgt werden.

Immer wieder stellen Tierhalter allerdings fest, dass sie mit den tagtäglichen Pflichten, die ein Haustier mit sich bringt, überfordert sind. Jeder, der an die Anschaffung eines Haustieres denkt, sollte sich daher gut überlegen: Habe ich, beziehungsweise hat die Familie genügend Zeit, sich um das Lebewesen zu kümmern? Welches Haustier passt am besten zu uns, reicht der vorhandene Platz - und muss ich womöglich erst meinen Vermieter um Erlaubnis fragen?

Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Haustiere.

Hunde: Auch die besten Freunde haben ihre Ansprüche

Wenn der neue Vierbeiner ein Hund sein soll, gibt es bereits im Voraus einiges zu bedenken: Hunde brauchen jeden Tag Auslauf gemeinsam mit Herrchen oder Frauchen. Das regelmäßige Gassi gehen, schon frühmorgens vor der Arbeit, bei jedem Wetter, sollte also in den eigenen Tagesablauf passen.

Erkundigen Sie sich am besten über die typischen Eigenschaften und Bedürfnisse verschiedener Hunderassen – und überlegen Sie sich, ob diese zu Ihrem Lebensstil passen: So sind Rassen mit hohem  Bewegungsbedarf nicht mit einem Vollzeit-Bürojob kompatibel, und auch nicht alle Hunde sind für Familien mit kleinen Kindern geeignet. Ein Besuch im Tierheim empfiehlt sich: Hier wird meist nicht nur über die Rasse, sondern auch über die Persönlichkeit der einzelnen Hunde gut informiert.

Ebenfalls informieren sollte man sich über die Höhe der Hundesteuer, die je nach Gemeinde und Hunderasse sehr unterschiedlich sein kann. Bis auf sehr wenige Ausnahmen ist jeder private Hundehalter zur Zahlung dieser Steuer verpflichtet.

Bei Hunden sollte vorher die Zustimmung des Vermieters eingeholt werden. Das gilt auch für kleine Hunderassen. Zwar fielen Gerichtsurteile hier in letzter Zeit oft zugunsten des Hundehalters aus, dennoch empfiehlt es sich, vorher mit dem Vermieter – und  gegebenenfalls auch anderen Mietern im Haus – zu sprechen. So lassen sich Unstimmigkeiten oft schon im Voraus vermeiden.

Wenn Sie sich für einen Hund entscheiden, vergessen Sie nicht, dass einige Erziehungsaufgaben auf Sie zukommen.
Wir haben einige Tipps zur Hundeerziehung für Sie zusammengestellt.

 
Die Katze: Gar kein Einzelgänger und der Favorit unter den Haustieren

Die Schmusekatzen haben zumindest zahlenmäßig die Nase vorn in Deutschland: 11,8 Millionen leben in deutschen Haushalten. Sie sind also die stillen Stars unter den Haustieren.

Bei jeder Katze stellt sich zunächst die Frage: Stubentiger oder Freigänger? Ideal für die Katzenhaltung sind Domizile mit Garten in einer ruhigen Gegend ohne viel Verkehr, wo sich Katzen austoben und ihrem Jagdinstinkt folgen können. Allerdings bestehen bei Freigängern immer Risiken, die man gut abwägen sollte: Das größte Gefahrenpotential für Katzen birgt der Straßenverkehr. Außerdem können die Tiere sich verlaufen, versehentlich in Kellern oder Garagen eingesperrt werden oder gestohlen werden. All das müssen sich Katzenhalter bewusst machen, gerade wenn Kinder mit zum Haushalt gehören.

Wenn sie es von klein auf so kennen, freunden sich Katzen auch sehr gut mit einem Leben in der Wohnung an. Wichtig ist dabei aber: Bitte keine Einzelhaft! Katzen sind – entgegen langlebiger Vorurteile – gesellige Tiere, die Sozialkontakte zu Artgenossen brauchen. Stubentiger im Doppelpack haben auch Vorteile für die Katzenhalter: Gerade junge Katzen spielen eigentlich lieber miteinander, statt sich am Mobiliar und der Tapete abzureagieren. Ist ein Balkon vorhanden, sollte dieser mit einem Katzennetz gesichert werden – auch hier empfiehlt es sich, vorher mit dem Vermieter zu sprechen.

Achtung: Gekippte Fenster sind für Katzenbesitzer generell tabu! Sie können für Katzen zur tödlichen Falle werden.

Vor allem, wer seiner Katze regelmäßigen Auslauf gönnt, sollte auf die notwendigen Impfungen, regelmäßige Entwurmungen und Behandlungen mit Anti-Floh-Mittel achten. Aber auch reine Wohnungskatzen benötigen eine Grundimmunisierung und eventuell auch einmal eine Wurmkur. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Tierarzt beraten.

 
Kleintiere: Beliebt in Mietwohnungen

Hamster und Meerschweinchen oder auch Wellensittiche finden im Grunde in jeder Wohnung Platz. Auch der Vermieter kann sie nicht verbieten. Doch auch hier sollte auf eine artgerechte Haltung geachtet werden. Und gerade kleinere Kinder sollten beim Umgang mit den Tieren gut beaufsichtigt werden, da sich diese in der Regel nicht zur Wehr setzen können, wenn sie zu grob angefasst werden.

  • Hamster sind Einzelgänger und haben einen hohen Bewegungsbedarf. Der nachtaktive Nager ist als Haustier für Kinder eher ungeeignet.
  • Meerschweinchen dagegen sind sozial und sollten niemals allein gehalten werden. In der Schweiz ist die Einzelhaltung sogar verboten. Wichtig ist auch, ihnen genügend Platz und Auslauf zu bieten.
  • Auch Zwergkaninchen sind gesellig und sollten nicht in einem kleinen Käfig oder Stall gehalten werden. Sie benötigen außerdem eine Möglichkeit, Höhlen und Gänge zu graben.
  • Ratten sollten ebenfalls nicht allein gehalten werden, sondern mindestens zu zweit. Um heftige Auseinandersetzungen zu vermeiden, sollten sie möglichst schon als Jungtiere aneinander gewöhnt werden.
  • Kanarienvögel und Wellensittiche sollten mindestens zu zweit gehalten werden. Der Käfig sollte nicht zu klein sein, und die Vögel benötigen mindestens einmal täglich „Freiflug“ in der Wohnung. Vergessen Sie nicht, vorher alle Fenster zu schließen!
  • Ein tierisches Hobby, das viele begeistert, ist ein eigenes Aquarium. Worauf Sie bei Planung und Einrichtung achten sollten, erfahren Sie hier.
Checkliste Haustiere: Kann ich mich genug kümmern?

Egal ob Vierbeiner oder Zweibeiner, ob Katze oder Hamster: Jedes Haustier erfordert Zeit, Aufmerksamkeit und verursacht auch Kosten - und das über viele Jahre hinweg. Bevor man daher, vielleicht aus einer Laune heraus oder um den Kindern eine Freude zu bereiten, ein Haustier anschafft, sollte man sich selbst einige Fragen stellen. Umfassende Informationen zum Thema "Welches Haustier passt zu mir?" hält der Deutsche Tierschutzbund in einer kostenfreien Broschüre bereit. Hier die wichtigsten Fragen vorab:

 
  • Will ich mich wirklich über Jahre hinweg um ein Tier kümmern, auch wenn es altert oder mal krank wird?
  • Habe ich genug finanziellen Spielraum, um die laufenden Kosten für Futter, Impfungen, Tierarztbesuche etc. zu tragen?
  • Habe ich beziehungsweise hat die Familie genug Zeit, sich täglich um das Tier zu kümmern, mit ihm zu spielen und zu schmusen?
  • Ist eine Versorgung des Haustieres sichergestellt, wenn ich mal verreist bin?
  • Ist das Zuhause groß genug für das jeweilige Haustier oder kann ich ihm sogar Auslauf bieten?
  • Ist mein Vermieter mit der Haltung eines Haustieres einverstanden?
Haustiere im Tierheim finden

Nur wenn Sie alle diese Fragen uneingeschränkt mit "Ja" beantworten können, sollten Sie wirklich einen tierischen Mitbewohner ins Haus holen. Wenn die Entscheidung "pro Haustier" gefallen ist, stellt sich natürlich die Frage - woher kommt das Tier? Unsere Empfehlung: Schauen Sie sich in einem Tierheim in Ihrer Nähe um. Hier warten meist dutzende, wenn nicht hunderte Katzen und Hunde darauf, ein neues Zuhause zu finden. Lassen Sie sich dabei Zeit, beschäftigen Sie sich mit den Tieren, versuchen Sie, ihren Charakter kennenzulernen, bevor Sie sich für ein Tier entscheiden - schließlich wollen Sie viele Jahre mit dem neuen Familienmitglied verbringen.

Haustiere sind echte Glücksbringer

Ganz gleich für welches Haustier Sie sich entscheiden: Wir wünschen Ihnen viele glückliche Momente mit Ihrem tierischen Familienmitglied! Dass Haustiere uns Menschen glücklicher, zufriedener und sogar gesünder machen können, haben verschiedene Studien bestätigt.