Erfolgsgeschichte am Neckar: Ein Meilenstein in der Schlafmedizin
Seit der Gründung im Jahr 1991 hat sich das Schlaflabor der pneumologischen Abteilung am
Theresienkrankenhaus kontinuierlich weiterentwickelt und gilt heute als eines der größten
und renommiertesten Schlaflabore in Deutschland. Das zeigt auch die erfolgreiche Re-
Zertifizierung durch die DGSM – Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und
Schlafmedizin.
Aufgrund der hohen Nachfrage an schlafmedizinischen Leistungen wurde das Schlaflabor 2005
erweitert und verfügt heute über 16 Messplätze, was es zu einem der größten seiner Art in
Deutschland macht. Neben der Betreuung von Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen
deckt das Labor ein breites Spektrum schlafmedizinischer Erkrankungen ab, einschließlich
neurologischer, psychologischer, HNO- und kieferorthopädischer Bereiche.
Der Anfang war allerdings noch bescheiden: das junge Team der Schlafmedizin begann mit
sogenannten Polygraphien. Dabei misst über Nacht ein kleines tragbares Gerät den Atemfluss- und
die Atempausen von Patienten, um z.B. die „Atemaussetzer“ zu entdecken.
Schnell wurden weitere Geräte angeschafft, die auch mobil auf den Stationen eingesetzt werden
konnten. Im nächsten Schritt folgte die Einrichtung des ersten kompletten Polysomnographie-
Messplatzes. Dabei kann das medizinische Personal die für den Atemfluss und den Schlaf
relevanten Werte auf mehreren Bildschirmen beobachten und dokumentieren.
Bereits im Jahr 2002 konnte das Schlaflabor zu einer eigenständigen Station mit Pflegepersonal und
Leitung erweitert werden. Für diese unermüdliche Arbeit im Bereich der Schlafmedizin wurde das
Team rund zehn Jahre später mit dem „Traumpreis“ der DGSM ausgezeichnet.
Ein wichtiger Schwerpunkt ist seit den 2000er Jahren die Prüfung der Fahrtauglichkeit bei exzessiver
Tagesschläfrigkeit. Durch die enge Zusammenarbeit mit Verkehrsunternehmen und
Arbeitsmedizinern konnten innovative Testverfahren wie der Pupillographische Schläfrigkeitstest
und der PC-gestützte Vigilanztest eingeführt werden. 2008 kam der Fahrsimulator als zusätzliches
diagnostisches Tool hinzu.
Nicht nur die technische Ausstattung und das Fachwissen des Teams, sondern auch die
Aufklärungsarbeit und Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen leistet einen wesentlichen Beitrag
zur Schlafmedizin. Regelmäßige Veranstaltungen, Tage der Offenen Tür und die Teilnahme an
Schlafmessen unterstreichen das Engagement von Schlafmedizinerin und Oberärztin Jutta Schmitt
mit ihrem Team für das Wohl der Patienten.
Das Schlaflabor gehört zur Klinik für Pneumologie am Brüderklinikum Julia Lanz –
Theresienkrankenhaus, die von Frau Dr. med. Jutta Kappes als Chefärztin geleitet wird. (nil)