Düsseldorf: Herzbericht 2025 zeigt – Koronare Herzkrankheit bleibt große Herausforderung

Düsseldorf: Herzbericht 2025 zeigt – Koronare Herzkrankheit bleibt große Herausforderung

 

Trotz rückläufiger Sterberaten zählt die Koronare Herzkrankheit weiterhin zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Prävention bleibt entscheidend.

Krankheitslast weiterhin hoch

Am 11. September 2025 wurde in Berlin der aktuelle Deutsche Herzbericht vorgestellt. Mit rund 4,7 Millionen Betroffenen zählt die Koronare Herzkrankheit (KHK) nach wie vor zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen in Deutschland. Allein im Jahr 2023 führten 538.675 Fälle zur stationären Aufnahme in Kliniken, darunter 185.804 akute Herzinfarkte, wie die Deutsche Herzstiftung mitteilt. Die Erkrankung entsteht durch Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen, die die Durchblutung des Herzens einschränken. Besonders gefährlich: Oft verläuft die KHK unbemerkt und kann plötzlich zu Komplikationen wie Angina Pectoris, Herzschwäche oder Herzinfarkt führen.

Positive Trends, aber weiter Handlungsbedarf

Ein Blick auf die Sterberaten zeigt zwar einen Rückgang – von 268,8 Todesfällen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2000 auf 133,3 im Jahr 2023. Dennoch bleibt Deutschland im europäischen Vergleich weiterhin im hinteren Feld. „Die KHK verliert trotz rückläufiger Sterberaten nichts an ihrer Bedrohlichkeit. Entscheidend ist, Risikofaktoren frühzeitig konsequent zu behandeln“, betonte Professor Holger Thiele, Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), bei der Vorstellung des Berichts.

Therapien auch im hohen Alter wirksam

Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren verbessert. Sowohl Katheter-Eingriffe (Perkutane Koronarintervention, PCI) als auch Bypass-Operationen tragen dazu bei, die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten zu steigern – auch bei Hochbetagten. „Altersgrenzen allein dürfen kein Grund sein, wirksame Therapien vorzuenthalten“, erklärte DGK-Präsident Professor Stefan Blankenberg.

Prävention als Schlüssel

Der Bericht macht deutlich, dass Prävention und Aufklärung entscheidend bleiben. Die Analyse von Daten aus 63 Reha-Einrichtungen zeigt: 49,7 Prozent der Rehabilitanden litten unter Bluthochdruck, 47,3 Prozent unter Fettstoffwechselstörungen, 24 Prozent unter Diabetes mellitus und 21,1 Prozent unter Adipositas. Hinzu kommt, dass rund 19 Prozent der Patientinnen und Patienten rauchten. Besonders alarmierend: Mit Ausnahme des Rauchens stiegen die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr an. „Wenn es gelingt, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes und das Rauchen konsequent einzudämmen, erreichen wir mehr für die Herzgesundheit, als wenn wir erst nach dem Auftreten von Herzkrankheiten mit der Behandlung beginnen“, so Blankenberg.
Hintergrund zum Deutschen Herzbericht

Der Deutsche Herzbericht wird jährlich von der Deutschen Herzstiftung in Kooperation mit kardiologischen Fachgesellschaften herausgegeben. Er bietet detaillierte Daten zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Trends und Versorgungslage in Deutschland. Das aktuelle Update 2025 ist online unter www.herzstiftung.de/herzbericht abrufbar.