Berlin: Halloween ohne Zuckerfalle – Tipps für Kinder mit Diabetes

Berlin: Halloween ohne Zuckerfalle – Tipps für Kinder mit Diabetes

Berlin: Halloween ohne Zuckerfalle – Tipps für Kinder mit Diabetes

Damit Halloween nicht zum Blutzucker-Schreck wird: Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD) gibt praktische Empfehlungen, wie Kinder mit Diabetes sicher feiern können.

Halloween gehört zu den aufregendsten Tagen im Jahr – besonders für Kinder. Doch für Familien mit einem Kind, das an Diabetes Typ 1 erkrankt ist, stellt der süße Abend eine besondere Herausforderung dar. Etwa 37.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leben laut Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD) mit dieser chronischen Erkrankung. Damit sie trotzdem unbeschwert „Süßes oder Saures“ rufen können, hat der Verband hilfreiche Tipps zusammengestellt.

Feiern mit Verantwortung

„Wenn Kinder von Anfang an in die Planung einbezogen werden, lernen sie, Verantwortung für ihr Diabetesmanagement zu übernehmen“, erklärt Theresia Schoppe, stellvertretende VDBD-Vorsitzende. Kinder, die verstehen, warum sie auf bestimmte Dinge achten müssen, fühlen sich ernst genommen und genießen das Fest entspannter. Bewegung, Aufregung und Naschen beeinflussen den Blutzuckerspiegel – eine gute Vorbereitung hilft, den Abend sicher zu gestalten.

Technik richtig nutzen

Kinder mit automatisierten Insulin-Dosierungssystemen (AID) können laut Dr. med. Silvia Müther von den DRK Kliniken Berlin am Halloween-Abend den Bewegungsmodus aktivieren, um Unterzuckerungen vorzubeugen. Bei Kindern mit Insulin-Pen kann es sinnvoll sein, die Langzeitinsulin-Dosis für die Nacht um 10 bis 20 Prozent zu reduzieren. „Lieber einmal etwas höhere Werte in Kauf nehmen als eine gefährliche nächtliche Unterzuckerung riskieren“, betont die Expertin.

Naschen – aber mit Plan

Ständiges Naschen zwischen den Häusern („Grazing“) kann den Blutzucker stark schwanken lassen. Besser ist es, kleine Portionen gezielt zu genießen. Snacks mit höherem Fett- und Eiweißanteil – wie Schokolade oder Chips – lassen den Blutzucker langsamer steigen als reine Zuckerprodukte wie Fruchtgummis. Letztere eignen sich besser als Notfallreserve bei Unterzuckerungen. Nach dem Feiern sollte gemeinsam gemessen und gegebenenfalls korrigiert werden.

Alternativen zum Süßes-Sammeln

Wer zu Hause feiert, kann mit einer „candy-free“-Party punkten. Obstspieße, Nüsse oder zuckerreduzierte Muffins sorgen für Abwechslung, während kleine Geschenke wie Malbücher oder Aufkleber den Spaßfaktor erhalten. „Solche Feiern sind eine tolle Möglichkeit, Kinder einzubeziehen und ihnen zu zeigen, dass sie nichts verpassen müssen“, sagt Müther.

Aufregung beeinflusst den Blutzucker

Nicht nur Zucker, auch Emotionen wirken auf den Stoffwechsel. „Adrenalin und Stresshormone können den Blutzucker zusätzlich steigen lassen“, so Müther. Ein kurzzeitig erhöhter Wert sei daher kein Grund zur Sorge – wichtig sei regelmäßiges Messen, um extreme Schwankungen zu vermeiden.

Feiern ohne Ausgrenzung

„Ob Halloween, Weihnachten oder Geburtstag – jedes Kind sollte das gleiche Maß an Freude erleben dürfen“, betont Schoppe. Die VDBD-Tipps zeigen, dass Kinder mit Diabetes unbeschwert mitfeiern können – mit Achtsamkeit, Planung und ein bisschen Wissen über ihren Körper.
Halloween-Tipps für Kinder mit Diabetes (und alle anderen)

Vorbereitung:
• Mit dem Kind besprechen, wie mit Süßigkeiten umgegangen wird
• AID-System: Bewegungs- oder Sportmodus aktivieren, ggf. über Nacht beibehalten
• Blutzucker regelmäßig prüfen – auch nach dem Feiern

Am Halloween-Abend:
• Kein Dauer-Snacken zwischen den Türen
• Besser: Schokolade oder Chips – sie lassen den Blutzucker langsamer steigen
• Fruchtgummis & Co. für Unterzuckerungen aufheben

Nach dem Feiern:
• Blutzucker messen und ggf. korrigieren
• Süßigkeiten sortieren: Notfallvorrat (z. B. Gummibärchen) und Genussportionen (z. B. Schokolade)
• Eigene Party? Gesunde Snacks und kleine Geschenke einplanen
• Insulin-Pen: Langzeitinsulin abends um 10–20 % reduzieren

Weitere Informationen unter www.vdbd.de.