SV Waldhof: Luc Holtz ist neuer Trainer beim SV Waldhof
(Foto: Mj) Luc Holtz an seiner zukünftigen Wirkungsstätte

SV Waldhof: Luc Holtz ist neuer Trainer beim SV Waldhof

Ehemaliger Nationaltrainer Luxemburgs beerbt Dominik Glawogger
Etwas mehr als ein halber Tag lag zwischen der Meldung, dass Dominik Glawogger seines Amtes als Waldhof-Trainer enthoben wurde und der Neuvorstellung seines Nachfolgers. Luc Holtz übernimmt ab sofort die Aufgabe, den SV Waldhof durch die Saison 2025/26 zu führen.

Der 56-jährige Luxemburger trainierte zuletzt 15 Jahre lang die Nationalmannschaft seines Landes, die unter seiner Führung einen deutlichen Aufschwung erlebte. Aus seiner Zeit als Spielertrainer bei seinem Heimatverein, Etzella Ettelbrück, bringt er auch schon einige Jahre Erfahrung aus dem Vereinsfußball mit.

Auf die Gründe, weshalb man sich von Dominik Glawogger so ungewöhnlich früh in der Saison trennte, wollte der Geschäftsführer Sport, Gerhard Zuber, der bei der Trainervorstellung mit auf dem Podium saß, nicht mehr detailliert eingehen, erklärte aber dennoch, dass die Entscheidung nicht „ergebnisabhängig“ war, obwohl man sich beim Waldhof einen besseren Saisonstart versprochen hatte. „Wir haben in den letzten Wochen gemerkt, dass die Entwicklung in die falsche Richtung geht“, so Gerhard Zuber weiter. „Und deshalb haben wir uns entschlossen, zu diesem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt einen Trainerwechsel zu vollziehen. Der Trainer hat in den letzten beiden Spielen seine Entscheidungen getroffen, also liegen auch die Ergebnisse in seinem Verantwortungsbereich.“

Trotzdem sei man Dominik Glawogger dankbar, dass er in einer extrem schwierigen Situation den SV Waldhof übernommen habe und sich zugetraut hat, den Verein in der 3. Liga zu halten. Da man Kontinuität in den Verein bringen wollte, habe man mit dem 35-jährigen Österreicher weitermachen wollen, aber die Entwicklung sei eben in die falsche Richtung gegangen.

Mit Luc Holtz soll diese Kontinuität nun erreicht werden und seine 15-jährige Tätigkeit als Nationaltrainer Luxemburgs könnte schon einmal eine gute Voraussetzung dafür sein.

Das Carl-Benz-Stadion kennt Luc Holtz bereits aus seiner Vergangenheit als luxemburgischer Nationalspieler, hat aber keine allzu guten Erinnerungen daran.  "1998 haben wir hier in Mannheim in einem Freundschaftsspiel gegen die deutsche Nationalmannschaft gespielt, die sich auf die WM vorbereitet hat“, berichtet der neue Waldhof-Coach. „Leider haben wir 0:7 verloren und waren damit noch gut bedient.“

Auf die Frage, was ihn an seiner neuen Aufgabe reizt, gibt er eine Antwort, die den Fans der Buwe gefallen wird. „Der SV Waldhof ist ein sehr interessanter Verein. Ein Traditionsverein und bereits nach den ersten Gesprächen war mir klar: das willst du machen. Mit dieser Fankultur gehört der SV Waldhof eine Etage höher. Wir haben Ambitionen und haben Ziele und da will ich mitmachen.“

Die einzelnen Spieler seiner zukünftigen Mannschaft konnte er bisher noch nicht kennenlernen, „aber natürlich ist mir die 3. Liga in Deutschland schon bekannt. Ich kenne auch Laurent Jans und Maurice Deville, die beide schon hier gespielt haben“.

Seine Philosophie von Fußball beschreibt Luc Holtz so: „Ich möchte schon agieren und nicht reaktiv spielen lassen. Wobei wir in der luxemburgischen Nationalmannschaft nicht viel Ballbesitz hatten und meist hinterherlaufen müssen“, fügt er hinzu und lacht. Humor hat der neue Trainer des SV Waldhof auf jeden Fall.

Explizit auf Terrence Boyd angesprochen, spricht Luc Holtz vielen Zuschauern der letzten beiden Spiele sicher aus dem Herzen. „Ich bin froh über jeden Spieler und auch wenn Terrence Boyd vielleicht nicht mehr jedes Spiel über 90 Minuten machen kann, ist er mit seiner Wucht immer ein wichtiger Mann. Gerade in einem Spiel wie gegen Verl, gegen 10 Mann, hätte man ihn in der Schlussphase gut brauchen können.“

Luc Holtz möchte Fußball spielen lassen, „mit Herz, mit Leidenschaft, aber auch mit Verstand“. Wichtig für ihn sei jetzt, die Mannschaft und sein neues Umfeld so schnell wie möglich kennenzulernen. „Es ist eine neue Kultur, die ich jetzt kennenlerne, eine neue Sprache. Das ist etwas, was ein wenig unsicher macht, aber auch elektrisiert. Aber es ist meine Pflicht ambitiös zu sein.“

Einen ersten Eindruck seiner Mannschaft kann sich der Coach bereits am Mittwochabend verschaffen, wenn der SV Waldhof im Achtelfinale des bfv-Pokals bei der SpVgg Neckarelz antreten wird.