Mannheim: SSV Jahn Regensburg – SV Waldhof 3:0

Mannheim: SSV Jahn Regensburg – SV Waldhof 3:0

Autofahne Kopie CopyWaldhof unterliegt deutlich in Regensburg, wird aber weit unter Wert geschlagen
(GM) Die Feststellung, dass Fußball ein Ergebnissport ist, ist fast so alt, wie das Spiel selbst. Es geht nicht immer die bessere Mannschaft als Sieger vom Platz. So war auch am Sonntagabend der SV Waldhof in Regensburg nicht die schlechtere Mannschaft, erzielte aber, trotz klarem Chancenplus, keine Tore, während der SSV Jahn praktisch mit der ersten Möglichkeit in Führung ging und damit dem Spiel eine andere Richtung gab.

Wie sagte Trainer Luc Holtz noch am Freitag? “Wenn die Leistung stimmt, stimmen meistens auch die Ergebnisse – meistens, nicht immer.“ Vielleicht erinnert sich der Coach an seine Worte, denn tatsächlich kann man an der Leistung seiner Mannschaft kaum etwas kritisieren – außer die Chancen nicht zu verwerten, wobei allerdings auch unglückliche Entscheidungen der Unparteiischen ihren Anteil hatten, denn gleich zwei Treffer wurden für den SV Waldhof wegen angeblichem Abseits nicht anerkannt. Beide Male war die Entscheidung strittig.

Luc Holtz veränderte seine Startelf gegenüber dem Spiel gegen Saarbrücken nur auf einer Position – für Rieckmann startet Sietan in die Partie, die für den SV Waldhof gut beginnt. Bereits in der 3. Minute kommt Okpala über die linke Seite, bedient Boyd, der den Ball – vorbei an Regensburgs Torhüter Gebhardt - aufs Tor bringt, Iwe will die Sache unnötigerweise sicher machen und drückt den Ball über die Linie und der Treffer wird prompt wegen Iwes vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt. Eine äußerst knappe und fragwürdige Entscheidung, denn Iwe stand eher auf gleicher Höhe mit dem letzten Regensburger Abwehrspieler.

Auch wenn nach der guten Waldhöfer Anfangsviertelstunde die Gastgeber etwas besser ins Spiel kamen, erzielte der Waldhof seinen zweiten Treffer – durch einen Kopfball von Okpala, nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Hoffmann – aber auch dieses Tor erkannte Schiedsrichter Jarno Wienefeld nicht an und auch dieses Mal ist es strittig (19.). Die Waldhöfer lassen sich jedoch nicht beirren, sie lassen den Ball weiterhin gut durch die eigenen Reihen laufen und erarbeiten sich Möglichkeiten. Doch entweder wird der gegnerische Kasten knapp verfehlt oder die Bälle werden zur Beute von Torhüter Gebhardt, der einen Sahnetag erwischte. Leider handelte sich Okpala seine fünfte Gelbe Karte ein, wodurch sein Auftritt in Regensburg sein letzter im Waldhof-Trikot gewesen sein könnte.

Dann wird es richtig bitter für den Waldhof. Bei einem der seltenen Angriffe der Gastgeber – kurz vor Ende der ersten Halbzeit, schießt Stolze bei einem Flankenversuch Sechelmann den Ball ins Gesicht (43). Der Waldhöfer muss behandelt werden und erlebt die folgende Szene von draußen. Da der Unparteiische die Partie wegen Sechelmanns Verletzung unterbrochen hatte, ging es mit Schiedsrichterball weiter. Hermes flankt vor das Waldhöfer Tor, der Ball wird zu kurz abgewehrt, Saller steht goldrichtig und trifft im Fallen zum 1:0 (44.). Unglaublich – der Spielverlauf wurde völlig auf den Kopf gestellt – die spielbestimmende Mannschaft geht mit einem Rückstand in die Pause.

In den zweiten Spielabschnitt startet der Waldhof erneut druckvoll, bietet den Platzherren aber plötzlich viel zu viel Platz und Nijhuis muss zweimal stark gegen den Ex-Waldhöfer Fein (48.) und kurz danach gegen Hottmann retten (51.), um einen größeren Rückstand zu verhindern. Direkt danach wechselt der Waldhof gleich doppelt – Shipnoski und Lohkemper ersetzen Iwe und Michel (52.).

Drei Minuten später die nächste kalte Dusche für den Waldhof. Nach einer weiten Flanke von Fein, versucht Klünter den Ball wegzuschlagen, der vielleicht sogar ins Aus gegangen wäre. Sechelmann schlägt ein Luftloch, beim Versuch, das abgefälschte Leder zu klären, der Ball fällt vor die Füße von Strauss, der ihn über die Linie bugsiert, wo Nijhuis eine Handbreit zu spät kommt (55.).

Beim Waldhof macht sich Frust breit und Abifade sieht nach einem Foul an Hermes die Gelbe Karte ab (57.). Die Partie wird härter und öfters wegen Freistößen unterbrochen. Längst ist beim Waldhof der Spielfluss ins Stocken geraten und in der 68. Minute schickt Luc Holtz mit Masca für Okpala einen frischen Spieler aufs Feld. Doch noch ehe sich der Waldhöfer einsortieren konnte, erhöht Regensburg auf 3:0. Nach einem weiten Pass von Saller, kontrolliert Kühlwetter den Ball im Strafraum, umkurvt Sechelmann und lässt mit einem Flachschuss in die kurze Ecke Nijhuis keine Chance (69.).

Zwar geben die Waldhöfer auch nach diesem Nackenschlag noch nicht auf, aber es ist zu spüren, dass der Glaube an eine Wende fehlt. Bemerkenswert ist jedoch, dass die etwa 700 mitgereisten Fans ihr Team weiter lautstark anfeuern. Zu Recht, die Leistung ihrer Jungs stimmte ja, allein in Toren hatte das keinen Niederschlag gefunden. Auch die Hereinnahme von Rieckmann für Diakhaby, in der 80. Minute, brachte keinen Umschwung mehr, es blieb beim 3:0, das den Spielverlauf – besonders in der ersten Halbzeit – keineswegs widerspiegelte.

SSV Jahn Regensburg – SV Waldhof Mannheim 3:0 (1:0)
Regensburg: Gebhardt - Wurm, Strauss, Ziegele, Stolze, Saller (89. Geipl), Fein, Bauer (46. Schönfelder), Kühlwetter (86. Beckhoff), Hottmann (86. Dietz), Hermes (78. Mätzler)
Waldhof: Nijhuis - Klünter, Hoffmann, Sechelmann, Abifade, Sietan, Diakhaby (80. Rieckmann), Iwe (52. Shipnoski), Michel (52. Lohkemper), Okpala (68. Masca), Boyd
Tore: 1:0 Saller (44.), 2:0 Strauss (55.), 3:0 Kühlwetter (69.); Schiedsrichter: Jarno Wienefeld; Zuschauer: 7.292