Berliner Kulturbetriebe starten Pilotprojekt mit Antigentests
In Berlin findet mit ausgeklügelten Schutz- und Hygienekonzepten in Kombination mit Schnelltests
vom 19. März bis 4. April 2021 ein Testdurchlauf zu Öffnungsstrategien mit neun Veranstaltungen
in sieben Kulturbetrieben und einem Hotel statt. Erprobt wird die Umsetzung aller damit
verbundenen Bedingungen, Vorgaben und Arbeitsschritte in den Einrichtungen und dazu wird
ermittelt, in wieweit sich dazu vorab SARS-CoV-2-Antigen-Tests (Schnelltests) vor Ort logistisch durchführen lassen.
Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa lässt den Versuch zur Wiedereröffnung der Kultur von
allen Beteiligten auswerten, wissenschaftlich begleiten und veröffentlicht die Ergebnisse. Diese Erkenntnisgewinne zur Durchführbarkeit von Veranstaltungen sowie ihre Chancen und Risiken
ließen sich dann auch auf andere Bereiche übertragen.
Beteiligt sind das Berliner Ensemble, die Stiftung Berliner Philharmoniker, die Berliner Clubcommission
in Kooperation mit dem Holzmarkt, die Volksbühne Berlin, die Staatsoper Unter den Linden, die Deutsche Oper und visitBerlin mit einer Tagung für Unternehmen der MICE-Branche im Estrel Hotel Berlin.
Zum Projekt gehören für den Einlass personalisierte Eintrittskarten mit Name, Vorname und Geburtsdatum und ein Personalausweis zur Identifizierung und die Hinterlegung der persönlichen
Daten (vorab digital), so dass im Verdachtsfall eine schnelle Nachverfolgung der Infektionskette
möglich ist sowie ein tagesaktueller maximal 12 Stunden alter Nachweis eines negativen Corona-Schnelltests. Die Schnelltests können zentral im Veranstaltungsgebäude oder dezentral an den
S- und U-Bahnstationen durchgeführt werden. Man meldet sich online für ein Zeitfenster an,
kommt zu seinem Testort und erhält das Testergebnis nach etwa 30 Minuten digital übermittelt
(auch ein Ausdruck auf Papier ist möglich). Ein Impfnachweis ersetzt den Schnelltest nicht. Im
Gebäude führen spezielle Wegesysteme zu fest zugewiesenen Plätzen und permanent muss ein medizinischer Mund-Nasenschutz oder eine FFP2-Maske ohne Ventile getragen werden. Abstand
muss gehalten werden. In den Häusern gibt es leistungsfähige Lüftungsanlagen, und konnte bei
den bisherigen kurzen Öffnungsphasen 2020 nur jeder dritte Sitzplatz belegt werden und jede
zweite Reihe blieb ganz frei, kann hier im Versuch bei der Sitzordnung im „Schachbrettmuster“
immerhin jeder zweite Platz belegt werden.
Insgesamt meldeten sich 30.000 Interessenten. Die tatsächlich zu vergebenden 3000 Tickets zu
20 Euro und kostenlosem Schnelltest waren innerhalb von Minuten ausverkauft. Es gibt
keine Pausen und keine Getränke. Aber echten Applaus.
Text und Foto: Diana Rasch