Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2023 in Hamburg gefeiert

Der 33. Tag der Deutschen Einheit wurde in Hamburg am 2. und 3. Oktober 2023 von Hunderttausenden auf einem Bürgerfest rund um das Rathaus und die Binnenalster gefeiert und auch die Staatsspitze kam zum zentralen Festakt am 3. Oktober 2023 in der Elbphilharmonie zusammen. Hamburg hat aktuell den Vorsitz im Bundesrat inne, daher richtete die Stadt in diesem Jahr den Festakt zum Tag der Deutschen Einheit, der Feier der Wiedervereinigung, aus.

Bundesratspräsident und Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher, begrüßte zum Festakt neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz die Repräsentanten der obersten Verfassungsorgane und auch die Länderregierungschefs.

Tschentscher appellierte in seiner Rede vor rund 1.300 geladenen Gästen angesichts der aktuellen Herausforderungen in schwierigen Zeiten an den Gemeinsinn der Deutschen in Krisenzeiten. Er betonte, nur ein starkes demokratisches Deutschland könne Verantwortung übernehmen für ein starkes Europa, das sich für Frieden, Demokratie und Menschenrechte einsetze, nicht Populismus und Polarisierung, sondern Gemeinsinn und Kooperation seien das Gebot der Stunde, „Dafür tragen wir alle Verantwortung“. Jeder sollte sich fragen, "ob sie oder er dazu einen Beitrag leisten kann". Es komme in Zeiten von Krisen und Umbrüchen aber auch darauf an, neue Chancen zu erkennen, "neue Wege zu gehen, Horizonte zu öffnen", sagte Tschentscher. "Offenheit, Veränderungsbereitschaft und Zuversicht sind dafür nötig."

Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Stephan Harbarth, fand für seine Festrede mahnende Worte: „Wer in die Zukunft gehen will, muss nach vorn schauen, aber der Blick zurück hilft zu verstehen, worauf es dabei ankommt “ und erinnerte daran, dass der Weg zur Deutschen Einheit keine "lineare Erfolgsgeschichte" gewesen sei und rief zu gemeinsamen Anstrengungen und Vertrauen auf. Es sei zu bedenken, dass sich auch 33 Jahre nach der Wiedervereinigung immer wieder Herausforderungen aufzeigten. „Auch heute leben wir nicht im Paradies, sondern in einer Gegenwart mit Problemen und Herausforderungen, vielleicht in einer selten da gewesenen Verdichtung.“ Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sagte Harbarth, Europa sei auch deshalb im Kampf "um die Herrschaft der Freiheitsidee" zu einer "Schicksalsgemeinschaft" geworden. Dabei komme Deutschland komme seit seiner Wiedervereinigung eine große Verantwortung zu. Harbarth sagte, Deutschland habe mit seiner Verfassung ein "Geschenk" bekommen. Es sei aber die beste Verfassung "nur so gut wie das, was Menschen aus ihr machen". In Deutschland sei vieles gut, "aber manches kann und muss verbessert werden", fuhr Habarth fort und betonte, es liege nun an uns allen, die große Geschichte von Einigkeit und Recht und Freiheit fortzuschreiben.
Musikalisch wurde das Programm vom Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter der Leitung von Kent Nagano gestaltet. Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg war vor 200 Jahren aus einer Privatinitiative heraus gegründet worden und im Lauf seiner langen Geshcichte standen Künstlerpersönlichkeiten wie Georg Philipp Telemann, Piotr Tschaikowsky und Gustav Mahler am Pult. Ergänzt wurde die Feier um Beiträge des Pianisten Joja Wendt, der Alsterspatzen und der Hip Hop Academy Hamburg. Zudem zeigte das Hamburg Ballett unter Regie von John Neumeier einen Auszug aus dem "Beethoven-Projekt II".

„Hamburg ist eine internationale Metropole des Fortschritts und der Vielfalt. Diese Stärken wollen wir einbringen, um gemeinsam neue Horizonte zu öffnen. Das ist die Botschaft für den Tag der Deutschen Einheit, den wir am 2. und 3. Oktober 2023 an der Alster ausrichten. Zugleich feiern wir dabei die Wiedervereinigung von Ost und West, die uns 1990 auch in der heutigen Metropolregion Hamburg wieder mit unseren Nachbarn zusammengebracht hat“, hieß es vorab in einem Grußwort von Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg und Bundesratspräsident.

Mit dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober wird die Wiedervereinigung der "Deutschen Demokratischen Republik - DDR" mit der "Bundesrepublik Deutschland - BRD" im Jahr 1990 gefeiert. Mehr als 40 Jahre lang waren die beiden Staaten in Ost- und Westdeutschland getrennt. Erst mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 nach Artikel 23 wurde die Wiedervereinigung vollzogen.

Elb Elbphilharmonie Hamburg
3Bu 3                          Bundesratspräsident und Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher
3Bu 1 Bundeskanzler Olaf Scholz
4Na                                                  Nach der Maueröffnung 1989 in Berlin nachgestellt vom Miniatur Wunderland Hamburg

Text und Foto: Diana Rasch