Stadt plant barrierefreie und fahrradfreundliche Umgestaltung zentraler Kreuzung in Neuenheim
Die Stadt Heidelberg will den stark frequentierten Verkehrsknoten Bergstraße/ Brückenkopfstraße/Neuenheimer Landstraße/Uferstraße im Stadtteil Neuenheim umfassend umgestalten. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit für Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger deutlich zu erhöhen, die Bushaltestelle „Bergstraße“ (Nordseite) barrierefrei auszubauen und die gesamte Verkehrsführung übersichtlicher zu gestalten. Eine entsprechende Beschlussvorlage der Stadtverwaltung wird aktuell in den städtischen Gremien beraten. Nach Vorberatungen im Bezirksbeirat Neuenheim (29. April) und im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität (14. Mai) soll der Haupt- und Finanzausschuss am 22. Mai 2025 abschließend über die Maßnahme entscheiden.
Bessere Führung für Rad- und Fußverkehr, barrierefreie Haltestelle
Zentraler Bestandteil der Planung ist ein neuer, 1,85 Meter breiter Radfahrstreifen entlang der Bergstraße in Richtung Norden. Dieser verläuft künftig auf der Fahrbahn und trennt den Radverkehr klar vom Gehweg – eine deutliche Verbesserung gegenüber der heutigen, oft blockierten Radführung über einen schmalen Gehwegabschnitt. Auch die Sichtverhältnisse an der Einmündung zur Brückenkopfstraße werden verbessert: Autos werden künftig hintereinander aufgestellt, statt nebeneinander – das schafft mehr Übersicht und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden. Darüber hinaus werden Parkflächen neu geordnet, eine Ladezone verlegt sowie moderne Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und E-Tretroller geschaffen.
Der zentrale Kreuzungsbereich selbst wird ebenfalls neugestaltet: mit einer verbreiterten Querungshilfe auf der Ostseite, einer neuen Mittelinsel auf der Westseite und taktilen Leitsystemen für blinde und sehbehinderte Menschen. Die Bushaltestelle „Bergstraße“ in Richtung Bismarckplatz wird barrierefrei ausgebaut – inklusive Spezialbordstein für niveaugleichen Einstieg und taktiler Bodenleitsysteme. Die Belange mobilitätseingeschränkter Menschen wurden im Planungsprozess ausdrücklich berücksichtigt.
Schlüsselstelle im Radverkehrsnetz – mit Synergieeffekten
Die geplanten Maßnahmen sind Teil der Heidelberger Radstrategie. Der Knotenpunkt verbindet zentrale Achsen des Radverkehrs-Hauptnetzes (Ost-West) mit dem Plusnetz (Nord-Süd) und ist eine wichtige Verbindung für den Alltagsverkehr zwischen Ziegelhausen und Handschuhsheim. Die Umgestaltung ist zudem eines von mehreren kurzfristig realisierbaren Radverkehrsprojekten, die gemeinsam mit der IG Rad und dem Radentscheid Heidelberg entwickelt wurden.
Auch im Hinblick auf den öffentlichen Nahverkehr erfüllt die Stadt damit gesetzliche Vorgaben: Der barrierefreie Ausbau der Haltestelle folgt der bundesrechtlichen Verpflichtung zum barrierefreien öffentlichen Nahverkehr. Die Stadt nutzt bei der Umsetzung außerdem Synergien mit einer geplanten Fernwärmebaumaßnahme der Stadtwerke Heidelberg in direkter Nähe, um Bauzeiten effizient zu bündeln. Der Baubeginn ist – vorbehaltlich der Haushaltsfreigabe durch das Regierungspräsidium – ab 2026 vorgesehen. Die veranschlagten Kosten für die Umgestaltung betragen rund 350.000 Euro und sind im Doppelhaushalt 2025/26 eingeplant.