Heidelberg: Neues Frauen-Netzwerk soll Gleichstellung in der Stadt voranbringen
Heidelberg startet ein neues Beteiligungsformat: Mit einem stadtweiten Frauennetzwerk sollen ab März 2026 Gleichstellung, Sichtbarkeit und Teilhabe spürbar gestärkt werden.
Wer, was, wann, wo – der Überblick
Die Stadt Heidelberg treibt die Gleichstellungsthemen mit einem neuen Arbeits- und Beteiligungsformat voran. Am 23. September 2025 trafen sich rund 40 Akteurinnen und Akteure aus Politik, Vereinen und Initiativen im Bürgerhaus Bahnstadt zum Auftakt. Ziel ist, bis März 2026 – rund um den Internationalen Frauentag am 8. März – ein dauerhaftes Format einzurichten.
„Frauen sind keine Randgruppe, sondern die Hälfte unserer Stadtgesellschaft. Dennoch sind sie in vielen Bereichen unterrepräsentiert. Das wollen wir ändern – mit verlässlichen Strukturen und einem starken Netzwerk“, sagte Bürgermeisterin Stefanie Jansen (laut Stadtverwaltung). Gemeinsam mit Sandra Arendarczyk, Kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte im Amt für Chancengleichheit, soll das Frauennetzwerk enger geknüpft werden.
Themen, Bedarf und erste Impulse
Als Gastrednerin skizzierte die Ulmer Gleichstellungsbeauftragte Diana Bayer die Arbeit des Frauenforums Ulm und zeigte auf, welche Wirkung ein beratendes Gremium in der kommunalen Gleichstellung entfalten kann. In Arbeitsrunden formulierten die Teilnehmenden deutlichen Bedarf an Austausch, Vernetzung und verbindlicher Gleichstellungspolitik. Genannte Herausforderungen waren u. a. digitaler Hass, antifeministische Strömungen und die ungleiche Verteilung von Carearbeit.
Das geplante Format will diese Felder gezielt bearbeiten – vom Gewaltschutz und der Frauengesundheit bis zur Sichtbarkeit und Teilhabe von Frauen in Politik, Arbeitswelt und Kultur. Die Leitidee: Gleichstellung gelingt nur gemeinsam – als Aufgabe der gesamten Stadtgesellschaft.
Wie es weitergeht
Der Beteiligungsprozess wird vom Amt für Chancengleichheit koordiniert. Nächster Schritt ist ein ganztägiger Workshop am Dienstag, 21. Oktober 2025, erneut im Bürgerhaus Bahnstadt. Dort erarbeitet die Runde Selbstverständnis, Arbeitsweise und Schwerpunktthemen des Gremiums. Im Anschluss folgen Strukturvorschlag und Einrichtung des Formats bis März 2026.
Interessierte, die noch nicht eingebunden sind, können sich beim Amt für Chancengleichheit melden:
Bedeutung für Heidelberg
Mit dem neuen Format schafft Heidelberg verlässliche Strukturen für Gleichstellungsthemen und bündelt vorhandene Initiativen in einem starken Netzwerk. Für Politik, Verwaltung, Vereine und Zivilgesellschaft bietet es eine dauerhafte Beratungs- und Arbeitsplattform, die Impulse in konkrete Maßnahmen übersetzen soll – von Prävention und Beratung bis hin zu mehr Repräsentanz in Gremien und Führung.