Buntes Herbstfest in den Kindergärten Pusteblume

K1024 2016 10 22 15.58.57Kindergärten für alle Kinder feierten im Jubiläumsjahr mit Familien, Interessierten und Mitarbeitenden in der Kleinen Pusteblume

Beim Herbstbasteln entstanden mit buntem Glitzer gefüllte Zauberflaschen, in einer Bewegungslandschaft erprobten sich die Kinder sich im Balancieren und Klettern und auf dem Hof konnte auf einem extra aufgebauten Parcours ausgetestet werden, wie es sich anfühlt, im Rollstuhl unterwegs zu sein. Beim traditionellen Herbstfest der Kindergärten Pusteblume drehte sich wieder alles um Spiel, Spaß und Begegnung von Kindern mit und ohne Behinderung.

Neben Kindern, Eltern, Erzieherinnen und interessierten Besuchern aus der Nachbarschaft waren auch viele Menschen mit von der Partie, die bis vor ein paar Jahren selbst hier gespielt, gelernt oder gearbeitet haben, und von der gastgebenden Hausleiterin, Heike Funk, begrüßt wurden. Besonders spannend gerade auch für die vielen Ehemaligen war die Fotoausstellung, mit der anlässlich des Jubiläumsjahrs der Kindergärten 20 Jahre gelungene Inklusion in Erinnerung gerufen wurden. Silke Kazmeier, Hausleiterin der Kleinkindbetreuung Spatzenhaus, hatte dafür tief in die Erinnerungskiste gegriffen und die schönsten Bilder und Fundstücke zusammengestellt.

Viele bekannte Gesichter
Als 1996 die erste integrative Kindergartengruppe ins Leben gerufen wurde, war das gemeinsame Lernen, Spielen und Erleben von Kindern mit und ohne Behinderung noch lange keine Selbstverständlichkeit. Heute ist klar: Mit insgesamt 15 Gruppen für rund 150 Kinder, derzeit 68 mit Sonderförderbedarf und 80 ohne Behinderung, haben sich Integration und Inklusion als echte Erfolgsgeschichte erwiesen. „Unsere Kindergärten sind Kindergärten für alle Kinder“, betont geschäftsführende Leiterin Valentina Schenk. „Und wir freuen uns sehr, dass wir auf dem Fest so viele bekannte Gesichter wiedersehen konnten und so viele Familien dabei waren, die uns über Jahrzehnte treu geblieben sind.“

Idee der Inklusion in den Herzen angekommen
Um die Themen Zusammengehörigkeit und Mitgefühl ging es auch beim Theaterstück „Der Kartoffelkönig“, das das Kindergartenteam in zwei Vorführungen für die kleinen Gäste aufführte. Und auch die musikalische Untermalung kam nicht zu kurz. Gleich zu Beginn stimmte der gemeinsame Chor der Kindergärten auf das Fest ein und später sorgte der Gitarrist der Band "Velvet Rose" für gute Stimmung beim gemütlichen Zusammensein bei Gegrilltem, Kuchen und Zuckerwatte aus der eigens vom Elternbeirat aufgestellten Maschine. „Wir freuen uns, dass so viele Menschen der Einladung gefolgt sind, mit uns Spaß zu haben, sich auszutauschen und wiederzutreffen oder auch unsere Arbeit kennenzulernen. Das zeigt uns, wie sehr die Idee der Inklusion in den Herzen der Eltern und der Kinder angekommen ist“, resümiert Valentina Schenk das gelungene Fest.

Über die Kindergärten Pusteblume
Wir sind ein Kindergarten für alle Kinder in drei Häusern. Das schwerst mehrfachbehinderte Kind findet bei uns seinen Platz genauso wie ein nicht behindertes Kind. In den "Schulkindergarten" können wir unterschiedlich behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder aufnehmen. Unser Leitspruch lautet: „Wir wollen gemeinsam freudig wachsen und uns entfalten, so verschieden wir auch sind“. Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an den Bedürfnissen aller Kinder und berücksichtigt deren spezielle Lebenssituation. Zurzeit gibt es 15 Gruppen mit insgesamt rund 150 Kindern in drei Häusern, rund 70 davon mit speziellen Bedürfnissen im geistigen, körperlichen und/oder emotionalen Bereich. Träger der Einrichtung ist die Lebenshilfe Heidelberg, die bereits 1961 die erste Sonderkindertagesstätte für geistig behinderte Kinder in Kirchheim eröffnete.

Über die Lebenshilfe
Jeder Mensch soll sein Leben so gestalten können, wie es ihm entspricht. Auch Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Der Verein setzt sich dafür ein, dass die Teilhabe von Menschen mit Behinderung gesichert ist, dass sie selbstverständlich als vollwertige Mitglieder in der Gesellschaft leben können. Gegründet wurde die Lebenshilfe 1958 von Eltern und Fachleuten in Marburg. Von Anfang an sollte der Verein bundesweit ausgerichtet sein. Schnell entstanden überall in der Bundesrepublik Deutschland Orts- und Kreisvereinigungen der Lebenshilfe. 523 solcher Orts- und Kreisvereinigungen gibt es heute bundesweit. Sie sind rechtlich eigenständig und zu 16 Landesverbänden und zur Bundesvereinigung zusammengeschlossen.

Über die Ortsvereinigung Heidelberg
Am 11. April 1961 wurde die Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind e. V. Ortsvereinigung Heidelberg von einer Gruppe von Eltern, Ärzten und Psychologen gegründet. Der Verein ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig und als gemeinnützig anerkannt. Seine Aufgabe ist es, alle Maßnahmen und Einrichtungen zu fördern, die eine wirksame Lebenshilfe für Menschen aller Altersstufen mit geistiger und mehrfacher Behinderung und ihre Angehörigen bedeuten. Etwa 800 Menschen vor allem aus der Stadt Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis profitieren vom Beratungs-, Betreuungs- und Versorgungsnetz der Lebenshilfe Heidelberg – in den integrativen Kindergärten Pusteblume, bei den Heidelberger Werkstätten, beim Wohnverbund oder bei den Offenen Hilfen.