Neue Sperrzeiten: Altstadt-Kneipen schließen an sechs Tagen eine Stunde früher

Heidelberg Logo neuNeu: „Langer Donnerstag“ – Gemeinderat beschließt zudem Prüfung von Ausnahmeregelung für Diskotheken

Der Heidelberger Gemeinderat hat mehrheitlich für neue Sperrzeiten gestimmt: Die Kneipen in der östlichen Altstadt in Heidelberg müssen ab 1. Januar 2017 an sechs Tagen eine Stunde früher schließen als bisher. In den Nächten auf Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag schließen die Kneipen demnach um 2 Uhr, in den Nächten auf Samstag und Sonntag um 4 Uhr. Neu ist ein „Langer Donnerstag“: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag dürfen die Kneipen ebenfalls bis 4 Uhr geöffnet bleiben – das ist eine Stunde länger als bisher.

Für die neue Regelung stimmten die Stadträtinnen und -räte in der Sitzung am Dienstag, 20. Dezember 2016, mit 25 Ja-Stimmen, 18 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen. Zudem soll die Stadtverwaltung prüfen, ob für die drei Diskotheken im betroffenen Gebiet (Tangente, Cave54, Club 1900) wieder Ausnahmeregelungen möglich sind, so wie dies bis Ende 2014 der Fall war.

Der Heidelberger Gemeinderat beendet mit seiner Entscheidung die zweijährige Probephase mit den landesweiten Sperrzeiten. Hintergrund für die aktuelle Diskussion ist das jüngste, von der Stadt beauftragte Lärmgutachten. Es hatte ergeben, dass die östliche Heidelberger Altstadt mit ihrer hohen Kneipendichte nachts zu laut ist und dass der Lärm gesundheits- und umweltschädliche Auswirkungen hat. Der zulässige Richtwert von 45 Dezibel wird in der Altstadt um 20 bis 25 Dezibel überschritten – an Wochenenden sogar um 30 bis 43 Dezibel.

Stadtverwaltung hatte „1 Uhr/3 Uhr“-Regelung vorgeschlagen

Die Stadtverwaltung hatte angesichts der Ergebnisse des Lärmgutachtens einen anderen Vorschlag gemacht: Gaststätten sollten wochentags bis 1 Uhr und in den Nächten auf Samstag und Sonntag bis 3 Uhr öffnen dürfen. Dem ist der Gemeinderat aber nicht gefolgt.

Im Rahmen der Beschlüsse zum Doppelhaushalt hat der Gemeinderat außerdem entschieden, dass künftig früh morgens in einem Teil der Altstadt private Hauseingänge gereinigt werden sollen, die durch Kneipengäste verunreinigt wurden. Für die Jahre 2017 und 2018 werden dafür jeweils 20.000 Euro bereitgestellt. Zudem wurden für die Jahre 2017 und 2018 jeweils 36.000 Euro eingestellt, um einen verstärkten Einsatz von Shuttlebussen aus der Altstadt heraus finanzieren zu können.