Zustand des Bahnhofs Neckarau
Schon seit Jahren bemängelt die Stadt Mannheim den desolaten Zustand des Bahnhofs Neckarau: Verunreinigungen, Vandalismus und sogar ein Brand im leerstehenden Zugangsgebäude, das von Unbefugten bewohnt wurde, stellen ein anhaltendes Problem dar.
Die Bahnhofsanlage befindet sich im Besitz der Deutschen Bahn. Diese hatte den Abriss der Gebäude für Ende 2028 angekündigt. Bürgermeister, ÖPNV- und Sicherheitsdezernent Dr. Volker Proffen wandte sich jüngst in einem Schreiben an den Konzern, mit der Aufforderung, den Abriss deutlich früher durchzuführen.
„Der Neckarauer Bahnhof wird jeden Tag von einer Vielzahl an Pendlern genutzt, insbesondere auch von Schülerinnen und Schülern. Für sie stellen der verdreckte Bahnhof und das verwahrloste Gebäude einen Angstraum dar“, so Proffen. „Die prekäre Situation, die inzwischen über ein Jahrzehnt andauert, ist nicht länger haltbar. Es braucht hier eine zeitnahe, nachhaltige Verbesserung. Daher fordere ich die Deutsche Bahn auf, den Abriss der Gebäude deutlich vorzuziehen. So könnte nicht nur die soziale Kontrolle durch eine bessere Einsehbarkeit von der Straße aus verbessert, sondern insbesondere auch die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden in diesem Bereich erhöht werden.“
Seit geraumer Zeit bestehen Pläne zur Verlegung des Haltepunkts Bahnhof Neckarau. Diese sollen nun im Rahmen der Korridorsanierung Mannheim-Karlsruhe 2030 umgesetzt werden. In Vorbereitung dazu hat die Deutsche Bahn angekündigt, die Stationsgebäude und Güterhallen 2028 abzureißen. Bis dahin ist die DB verpflichtet, das Umfeld des Bahnhofs zu reinigen sowie den Zustand der Anlage insgesamt in einem akzeptablen Zustand zu halten.
Die Deutsche Bahn hat jetzt auf das Schreiben von Bürgermeister Dr. Proffen reagiert: Man werde das ehemalige Empfangsgebäude und die Personenunterführung gestalterisch aufwerten. Der Objektschutz hinsichtlich der unbefugten Nutzung sei mit Unterstützung der Bundespolizei und der DB Sicherheit erhöht worden, erkennbare Einbruchschäden würden umgehend, Verschmutzungen so zeitnah als möglich beseitigt.
Ein zeitliches Vorziehen des Abrisses der Gebäude sei jedoch ohne bauseitige Beeinflussung des Zugverkehrs nicht möglich.
„Dass der Abriss der Gebäude nicht früher erfolgt, ist sehr ärgerlich“, reagiert Proffen auf das Antwortschreiben. „Ich verlasse mich jetzt darauf, dass der Zusage der Deutschen Bahn, sich intensiver um den Zustand des Bahnhofs zu kümmern, nachgekommen wird. Hiervon werde ich mich persönlich überzeugen und den Zustand des Bahnhofs weiterhin genau im Blick behalten.“