18.07.2025
Der Bahnhofsvorplatz strahlt in neuem Glanz
Der Bahnhofsvorplatz strahlt in neuem Glanz: Nach rund sieben Jahren Planungs- und Bauzeit ist die Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes jetzt abgeschlossen.
Die ersten Planungen zur Neugestaltung des Platzes begannen im Herbst 2018. Den Anstoß zur Neuplanung gab die notwendige Erweiterung und Neuordnung der Stadtbahngleise sowie Haltestellen, die maßgeblichen Einfluss auf die zukünftige Platzgestaltung hatte. 2020 traf der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss, Mitte 2021 folgte die Genehmigung der Maßnahme. Das Ziel der Neugestaltung war es, ein attraktives, klimatisch zukunftsfähiges und barrierefreies Stadtentrée zu schaffen, das trotz der darunterliegenden Tiefgarage den stetig steigenden verkehrlichen Anforderungen gerecht wird. Gleichzeitig sollte die Aufenthaltsqualität für die vielen Pendler, Besucher und Bürger der Quadratestadt erhöht werden.
„Der Willy-Brandt-Platz ist für Bahnreisende das zentrale Tor zur Mannheimer Innenstadt. Rund 50.000 Pendler und zahlreiche Besucher kommen täglich dort an. Mit der umfassenden Neugestaltung haben wir die Leistungsfähigkeit des wichtigen Umsteigepunkts deutlich gesteigert, z.B. mit einem dritten Stadtbahngleis und neuen Haltestellen, großzügigen Fahrradabstellmöglichkeiten und einer vrn nextbike-Station sowie einer neu gestalteten Wendeschleife für Regionalbusse und den Taxiwartebereich“, erklärte Oberbürgermeister Christian Specht bei der offiziellen Einweihung und betonte: „Gleichzeitig ist es gelungen, diesen zentralen Ort nicht nur funktional zu verbessern, sondern auch zu einem einladenden und klimaangepassten Aufenthaltsraum in der Innenstadt zu entwickeln.“
Die Neugestaltung des circa 10.000 Quadratmeter großen Platzes (ausgenommen Haltestellen und Gleisbereiche) wurde vom Landschaftsarchitekturbüro Bauchplan (München/Wien) ausgearbeitet und in enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung, dem Eigenbetrieb Stadtraumservice, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) sowie mehreren Bauunternehmen realisiert. Die Kosten der der Gesamtmaßnahme betragen rund 32 Millionen Euro. Hiervon entfallen auf die städtischen Platzflächen rund acht Millionen Euro.
„Der Bahnhofsvorplatz ist das Entrée für ein modernes Mannheim. Der Platz wird verschiedenen Ansprüchen gerecht. Trotz vieler Anforderungen hat er eine hohe Aufenthaltsqualität. Wir haben es geschafft, das Gleichgewicht zwischen Aufenthalt, Grün, Hitzeanpassung und Verkehrsteilnehmern herzustellen. Mit der Neugestaltung unseres Bahnhofvorplatzes setzen wir ein Zeichen für eine grünere und freundlichere Stadt. Die 34 neuen Bäume an einem für sie herausfordernden Standort sorgen für angenehmeres Klima, während das helle Pflaster den Albedo-Effekt nutzt, um die Umgebung kühler zu halten. Die Grüninseln runden das Bild ab. Gemeinsam schaffen wir einen Ort, der zum Verweilen einlädt und unsere Stadt noch lebenswerter macht“, so die Erste Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell.
Umbau in drei Bauabschnitten
Der Umbau wurde in drei Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt, der von Mitte 2021 bis Anfang 2022 andauerte, wurde im Bereich der L-Quadrate realisiert. Der nächste Bauabschnitt wurde gemeinsam mit der rnv durchgeführt und umfasste neben der Erweiterung um ein drittes Gleis neben der Tiefgaragenausfahrt (die hierfür verlegt werden musste), die Umgestaltung der zentralen und östlichen Platzfläche. In diesem Bereich wurden ca. 200 Quadratmeter Fläche entsiegelt und neue Grünstreifen angelegt. Das alles geschah von Frühjahr 2022 bis Frühjahr 2023 und wurde wie geplant vor der BUGA 2023 fertiggestellt. Im Jahr 2023 pausierte die Maßnahme für die Bundesgartenschau.
Der dritte und finale Abschnitt der Umgestaltungsmaßnahme folgte dann von Herbst des letzten Jahres bis Juli 2025. In diesen rund neun Monaten wurde die Wendeschleife der Regionalbusse sowie der Taxiwartebereich neu geordnet und sechs Grünbeete angelegt. Die Herausforderung lag darin, die Bauarbeiten im laufenden Betrieb auszuführen. Hinzu kam, dass weitere Busse durch den Schienenersatzverkehr der Riedbahnsperrung der Deutschen Bahn ebenfalls zu koordinieren waren. Die neuen Fahrgastunterstände wurden in die Grüninseln integriert und bieten nun mehr Aufenthaltsqualität für Wartende.
Insgesamt bieten zehn neue Hochbeete mit ihren großzügigen Einfassungen attraktive Sitzgelegenheiten im Schatten. Ein in die Platzgestaltung integriertes Denkmal erinnert an die in der NS-Zeit nach Gurs deportierten Juden. Realisiert wurde dieses in Zusammenarbeit mit dem Marchivum. Darüber hinaus wurden rund 450 Fahrradabstellmöglichkeiten auf der gesamten Platzfläche geschaffen und eine nextbike-Anlage eingerichtet.