Mannheim: Generation Z findet keine Jobs – warum jetzt Meisterkarrieren boomen

Mannheim: Generation Z findet keine Jobs – warum jetzt Meisterkarrieren boomen

Mannheim: Generation Z findet keine Jobs – warum jetzt Meisterkarrieren boomen

Während viele junge Akademiker trotz Studium auf der Stelle treten, erleben Handwerks- und Industriemeister einen echten Boom – Experten erklären, warum jetzt die beste Zeit für den Aufstieg ist.

Akademiker ohne Job – Handwerker mit Auswahl

In sozialen Netzwerken häufen sich derzeit Videos junger Menschen, die trotz abgeschlossenem Studium keinen Job finden. „50 Bewerbungen – keine Zusage“, heißt es in Clips, die viral gehen. Gleichzeitig klagen Unternehmen in der Region über massive Fachkräfteengpässe. Besonders gefragt: Industriemeister. Während viele Hochschulabsolventen unbezahlte Praktika annehmen müssen, können Meister mit Abschluss heute zwischen mehreren Angeboten wählen – und verdienen dabei oft überdurchschnittlich gut. Laut Bundesagentur für Arbeit zählt der Bedarf an qualifizierten Industriemeistern in Metall, Elektrotechnik und Chemie zu den größten Engpässen im gesamten Handwerks- und Industriebereich. Firmen suchen händeringend nach Fachleuten, die nicht nur anpacken, sondern auch führen können.

„Ein Meistertitel ist kein Plan B“

„Gerade die Generation Z hat die Industrie lange unterschätzt“, sagt Stephan Rodig, Gründer der Bildungsfabrik und Experte für moderne Meisterausbildung. „Ein Meistertitel ist kein Plan B, sondern eine Karriere mit Zukunft – und dank staatlicher Förderung oft fast kostenlos.“ Rodig und sein Partner Sebastian Jund haben mit ihrer Bildungsfabrik ein Weiterbildungskonzept entwickelt, das Theorie und Praxis digital verknüpft. Über 10.000 Teilnehmer haben den Weg zum Industriemeister bereits erfolgreich durchlaufen – viele davon neben Beruf und Familie.

Wie der Weg zum Meister funktioniert

Der Einstieg ist unkompliziert: Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung kann die Weiterbildung zum Industriemeister beginnen. Je nach Fachrichtung dauert sie zwischen 12 und 24 Monaten – in Vollzeit oder berufsbegleitend. Der Staat übernimmt über das sogenannte Aufstiegs-BAföG bis zu 75 Prozent der Kosten. Den Rest kann man durch einen späteren Erlass nach bestandener Prüfung erlassen bekommen. „Wer heute startet, investiert also nicht nur in Bildung, sondern in Sicherheit“, betont Rodig.

Karriere mit Zukunft – statt Bewerbungsfrust

Meister sind gefragter denn je: Ob in der Produktion, im Qualitätsmanagement oder in der Teamleitung – sie gelten als Rückgrat der deutschen Industrie. Die Verdienstmöglichkeiten liegen häufig zwischen 55.000 und 75.000 Euro jährlich, mit Luft nach oben. Dazu kommen Führungsverantwortung und langfristige Perspektiven. Rodig rät jungen Menschen, den traditionellen Karrierebegriff zu überdenken: „Nicht jeder Erfolg beginnt an der Uni. Der Meister ist heute der neue Manager – nur mit echten Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“
Tipp für Berufseinsteiger

Die Bildungsfabrik bietet kostenlose Online-Infoabende für Interessierte an, die sich über Fördermöglichkeiten und Ablauf der Meisterweiterbildung informieren möchten. Termine und Anmeldung unter bildungsfabrik-online.de.

Fazit

Während viele junge Akademiker sich im Bewerbungs-Marathon verlieren, entscheiden sich immer mehr für eine praxisnahe Karriere im Handwerk oder in der Industrie. Der Meistertitel ist dabei längst mehr als ein Handwerksdiplom – er ist ein Zukunftsplan. Wer ihn jetzt angeht, sichert sich nicht nur berufliche Chancen, sondern auch Unabhängigkeit in einem Arbeitsmarkt, der auf Praxis statt Prestige setzt.