Am 9. September wird weltweit auf die Gefahren von Alkohol in der Schwangerschaft hingewiesen. Auch im Rhein-Neckar-Kreis sind Kinder und Familien betroffen.
Gefahren schon bei kleinen Mengen Alkohol
Jährlich kommen in Deutschland rund 12.000 Kinder mit Beeinträchtigungen zur Welt, die auf Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zurückzuführen sind. Diese Schädigungen werden als Fetales Alkoholsyndrom (FAS) oder unter dem Sammelbegriff Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) bezeichnet. Laut Christine Köhl, Kommunale Suchtbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises, kann bereits ein geringer Alkoholkonsum zu schwerwiegenden Folgen beim ungeborenen Kind führen.Folgen für das ganze Leben
Betroffene Kinder leiden häufig unter Konzentrations- und Lernstörungen, Problemen bei der Gefühlsregulation sowie Schwierigkeiten, Alltagssituationen einzuschätzen. Ohne frühe Diagnose und Unterstützung können diese Einschränkungen das gesamte Leben prägen – bis hin zur Gefahr von Straffälligkeit im Jugend- oder Erwachsenenalter.Diagnose und Hilfe in der Region
Eltern, Fachkräfte in Kitas und Schulen sowie Jugendämter sind aufgerufen, bei Verdacht auf FASD ärztliche Abklärung zu veranlassen. Erste Anlaufstelle ist der Kinder- und Jugendarzt, der an spezialisierte Einrichtungen überweisen kann. In Heidelberg gibt es am Universitätsklinikum eine Ambulanz für Fetale Alkoholstörungen bei Kindern, in Mannheim am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit eine Sprechstunde für Erwachsene mit FASD.Unterstützung für werdende Mütter
„Wenn Frauen es in einer schwierigen Lebenssituation nicht schaffen, auf Alkohol zu verzichten, ist es wichtig, sich frühzeitig Hilfe zu holen“, betont Köhl. Kostenlose und anonyme Unterstützung bieten die regionalen Suchtberatungsstellen – unter anderem in Heidelberg, Leimen, Sinsheim, Schwetzingen, St. Leon-Rot, Walldorf, Weinheim und Wiesloch.Hilfsangebote und Informationen
• Universitätsklinikum Heidelberg – Ambulanz für Fetale Alkoholstörungen: zur Webseite
• Zentralinstitut Mannheim – Sprechstunde FASD Erwachsene: Tel. 0621-17032850, E-Mail:
• FASD Deutschland e.V.: Beratung & Hilfe
• Regionale Suchtberatungsstellen: Übersicht
• Projekt „Stark im Sturm“ – Hilfe für Kinder suchtkranker Eltern: Infos