Filmfestival Ludwigshafen – Rainer Bock erhält Preis für Schauspielkunst
(Fotos: S. Feest) Rainer Bock, mit Daniela und Dr. Michael Kötz
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Filmfestival Ludwigshafen – Rainer Bock erhält Preis für Schauspielkunst

Filmfestival Rainer Bock 1(GM) Sein Gesicht kennen deutlich mehr Menschen, als seinen Namen. „Das liegt daran, dass er meist Nebenrollen spielt, aber das mit einer solchen Intensität, dass man sein Gesicht nie mehr vergisst“, so beschreibt Festivaldirektor Dr. Michael Kötz den Preisträger für Schauspielkunst, Rainer Bock.

Und tatsächlich, fragt man jemand nach dem Namen Rainer Bock, gibt es nicht wenige, die zunächst etwas unwissend dreinblicken. Zeigt man jedoch ein Foto dieses Schauspielers, kommt fast immer die Antwort: „Klar, natürlich kenne ich den.“ Vor allem auch die markante, angenehme Stimme, die ebenfalls einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Selbstverständlich kennt man ihn. Er ist Theaterschauspieler, Fernsehdarsteller und natürlich Filmschauspieler. Und das nicht nur in deutschen, sondern auch in internationalen Produktionen. Er spielte in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ unter anderen neben Brad Pitt, Diane Krüger und Rod Taylor, in „Unknown Identity“ neben Liam Neeson und erneut Diane Krüger und in zahlreichen weiteren Filmen für die große Leinwand.

Seine Rollen in Fernsehfilmen oder TV-Serien aufzuzählen, würde jeden Rahmen sprengen. Im Festival-Film „Karla“, der direkt im Anschluss an die Preisverleihung am Dienstagabend gezeigt wurde, spielt Rainer Bock einen Richter, der in den früheren 1960er Jahren von einem 12-jährigen Mädchen aufgesucht wird, das von seinem Vater sexuell missbraucht wurde und deswegen Anzeige erstatten will.

Besonders die erste Frage der Kleinen – beeindruckend gespielt von Elise Krieps - ob der Paragraf 174 des Strafgesetzbuches (sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen) auch für Kinder gilt, lässt den erfahrenen Juristen aufhorchen. Rainer Bock zeigt einmal mehr eindrucksvoll, dass er nicht nur Nebenrollen spielen kann. In seiner Darstellung des Richters Lamy ruft er alle Register seines Könnens ab – in jeder Szene glaubhaft und mit der Intensität, die Dr. Kötz bereits in seiner Laudatio angesprochen hatte.

Der buchstäblich minutenlange Beifall am Ende des Abspanns war völlig verdient und ging dem Preisträger spürbar zu Herzen. Wohl niemand, der „Karla“ gesehen hat, wird zukünftig fragend dreinblicken, wenn der Name „Rainer Bock“ genannt wird.