(GM) Im Alter von 95 Jahren ist in der vergangenen Nacht Karla Spagerer verstorben. Die in der Metropolregion bekannte Mannheimerin wurde nicht zuletzt durch ihre Vorträge über die NS-Zeit bekannt, die sie als Zeitzeugin miterlebte. Dazu war sie häufig in Fernsehsendungen zu sehen, in denen sie Wissenswertes und Historisches, besonders über den Stadtteil Waldhof, berichtete.
Noch bis vor wenigen Monaten war sie in der Region unterwegs, um Vorträge zu halten, ehe sie sich wegen einer Krebserkrankung ins Krankenhaus begeben musste, wo sie in der Nacht auf den Freitag starb.
Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes nahm 2022 als ältestes Mitglied der Bundesversammlung an der Wahl des Bundespräsidenten teil, wodurch sie bundesweite Aufmerksamkeit erlangte. Ihr bereits 2016 verstorbener Ehemann, Walter Spagerer, war Mannheimer Kommunalpolitiker und lange Jahre Präsidiumsmitglied und Ehrenmitglied beim SV Waldhof. Die Haupttribüne im Carl-Benz-Stadion, für dessen Bau er sich sehr engagierte, trägt heute seinen Namen.
Karla Spagerer, die beim SV Waldhof ebenfalls Ehrenmitglied war, besuchte bis vor Kurzem auch noch Heimspiele der Waldhöfer und brachte dazu immer einen ihrer legendären, selbstgebackenen Käsekuchen mit.
Karla Spagerer war eine Waldhof-Ikone der ganz besonderen Art. Jeder, der sie kannte, wird die überaus beliebte Waldhöferin vermissen. Liebe Karla, ruhe in Frieden.