Heidelberg: „Unsere Innenstädte sterben nicht“ – Netzwerktreffen stärkt Austausch zwischen Wirtschaft und Kommunen
Im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis trafen sich Mitte Oktober Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Handel, um Wege für lebendige Innenstädte zu diskutieren – mit klarer Botschaft: Es gibt viele gute Ideen und Mut zum Wandel.
Impulse für vitale Stadtzentren
Die Innenstädte gelten als Herz der Kommunen – doch wie bleiben sie auch in Zukunft lebendig? Beim Netzwerktreffen „Innenstadt und Wirtschaft“ im Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises kamen Mitte Oktober Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Handel zusammen, um gemeinsam Antworten auf diese Frage zu finden. Veranstaltet wurde das Forum von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar sowie dem Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis. Landrat Stefan Dallinger betonte in seiner Begrüßung: „Ich möchte heute bewusst nicht vom ‚Sterben der Innenstädte‘ reden – denn unsere Innenstädte sterben nicht. Die sind da!“ Die Innenstädte hätten sich zwar gewandelt, stünden aber weiterhin im Zentrum gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen.Regionale Beispiele als Mutmacher
Wie die Innenstädte neu belebt werden können, zeigten zwei Praxisbeispiele aus **Hockenheim** und **Mosbach**. In Hockenheim wurde im Rahmen des Landesprojekts „THE STÄDT“ die **Karlsruher Straße** zur temporären Fußgängerzone umgestaltet – mit Sitzgelegenheiten, Begrünung, Tischtennisplatte und Spielgeräten, die das gemeinsame Erleben fördern. In Mosbach wiederum begeisterte das Lesefestival „Mosbach liest“ mit einem offenen Konzept für alle Generationen. Ergänzend hat das Unternehmernetzwerk mosbach:aktiv mit regionalen Gutscheinkarten eine Initiative geschaffen, die den Einzelhandel stärkt und lokale Bindung fördert. Beide Projekte entstanden im Zuge der von der IHK Rhein-Neckar begleiteten Innenstadtberatung.Neue Ideen für alte Plätze
Für frischen Input sorgte **Frederik Fischer**, Gründer des Sozialunternehmens **Neulandia**. Er zeigte, wie kleine Städte durch kreative Experimente – etwa mit Stadtmöbeln, Open-Air-Kinos oder gemeinschaftlichen Wohnprojekten – neue Impulse erhalten können. „Nicht alles gelingt sofort – aber jedes Experiment bringt uns weiter“, so Fischer.Vernetzung als Schlüssel
Im Anschluss an die Impulsvorträge bot sich den Teilnehmenden Gelegenheit zum persönlichen Austausch. **Dorothee Wagner**, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, zeigte sich zufrieden: „Es war ein auf allen Ebenen produktiver Austausch. Genauso wichtig wie die Inhalte war die Botschaft, dass niemand allein vor den Herausforderungen steht.“ Ein weiteres Treffen des Netzwerks ist bereits für das kommende Jahr geplant.Das Netzwerk fördert den Austausch zwischen Kommunen, Wirtschaftsförderungen und Handel in der Metropolregion Rhein-Neckar. Ziel ist es, durch gemeinsame Projekte, Beratung und Förderprogramme neue Perspektiven für attraktive Stadtzentren zu schaffen. Weitere Informationen gibt es bei der Wirtschaftsförderung des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis.
Bild: Landrat Stefan Dallinger im Gespräch mit (v.l.) Dorothee Wagner, Lutz Pauels (Werbegemeinschaft Mannheim City), Frederik Fischer (Referent) und Mario Klein (IHK Rhein-Neckar) – Foto: FotoAgenten Heidelberg / Angelika Löffler