Der Fußball-Weltmeister von 1974 ist heute 80 Jahre alt.
(GM) Er war einer der besten deutschen Mittelfeldspieler aller Zeiten – er spielte bei drei Weltmeisterschaften für Deutschland, wurde dabei 1966 in England Vize-Weltmeister, WM-Dritter 1970 in Mexiko und schließlich – 1974, im eigenen Land - Weltmeister. Eine unglaubliche Bilanz.
Auch national ist Wolfgang Overaths Karriere reich gespickt mit Erfolgen. Der am 29. September 1943 in Siegburg geborene Overath, wechselte 1962 von seinem Heimatverein, Siegburger FV 04, zum 1.FC Köln, bei dem er bis zu seinem Karriereende, 1977, blieb. Wolfgang Overath stand beim Bundesligastart 1963, bei dem der 1.FC Köln beim 1.FC Saarbrücken antreten musste, in der Startelf und erzielte das 1:0 und somit das allererste Bundesligator des 1.FC Köln überhaupt. Nach Ende dieser ersten Bundesligasaison wurden die Kölner auch Deutscher Meister. Zweimal, 1968 und, passend zum Abschluss seiner Karriere, 1977, gewann er mit dem „Effzeh“ auch den DFB-Pokal.
Nach 81 Spielen für die deutsche Nationalmannschaft, in denen er 17 Tore erzielte, darunter den 1:0-Siegtreffer im Spiel um den 3. Platz, gegen Uruguay, bei der WM 1970, beendete er nach dem Gewinn der WM 1974 seine internationale Karriere. Für den 1.FC Köln stand er in 409 Bundesligaspielen auf dem Platz, schoss dabei 83 Tore und bereitete unzählige vor.
Der weltweit hochgeschätzte Spielmacher, der aus mehr als bescheidenen Verhältnissen stammt und das jüngste von acht Kindern war, erhielt mehrmals lukrative aus dem Ausland, widerstand aber allen finanziellen Verlockungen, unter anderem auch, weil für seine Ehefrau Karin ein Umzug ins Ausland kein Thema war. Fast wäre an ihrer Intervention auch seine Teilnahme an der WM 1974 gescheitert, da sie glaubte, dass ihr Wolfgang mit dem 3. Platz 1966 in England und der Vizeweltmeisterschaft 1970 in Mexiko „alles erreicht“ hätte, was möglich war. Bundestrainer Helmut Schön konnte den geborenen Turnierspieler, und überaus ehrgeizigen Fußballer, aber dann doch überreden, sich die WM im eigenen Land nicht entgehen zu lassen. Am Ende stand für beide der WM-Titel – die Krönung in Wolfgang Overaths – und Helmut Schöns - Karriere.
In der Nationalmannschaft war mehrere Jahre Günter Netzer sein großer Konkurrent. Beide waren echte 10er, also alleinige Spielmacher und „standen sich eher auf den Füßen“, als dass sie miteinander harmonierten. 1972, beim Gewinn der Europameisterschaft, war der Mönchengladbacher unumstrittener Spielmacher, der deutschen Elf, die noch heute als beste deutsche Nationalmannschaft aller Zeiten gilt. Bei der WM 1974 war Netzer jedoch nach einer Verletzung außer Form und mit Overath wurde Deutschland schließlich Weltmeister. Da beide miteinander befreundet sind, gönnt sicher jeder dem anderen den jeweiligen Titel. Zumal Günter Netzer immer betont: „Ich war in der Vereinsmannschaft der dominierende Spieler, aber Wolfgang war der bessere Nationalspieler.“
Heute, am 29. September, wird Wolfgang Overath 80 Jahre alt, erfreut sich bester Gesundheit und spielt sogar noch ein- zweimal in der Woche Fußball. Wir wünschen ihm zu seinem Geburtstag alles Gute, vor allem weiterhin gute Gesundheit und dass er noch viele Jahre Fußball spielen kann.