Weltblutspendetag am 14. Juni
DGTI warnt: Drohender Engpass bei der Versorgung mit Blutkonserven – Spenden jetzt besonders wichtig
Köln, Juni 2025 – Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI) warnt anlässlich des Weltblutspendetags am 14. Juni vor gefährlichen Engpässen bei Blutkonserven im Sommer. Denn gerade in der Ferienzeit sinkt die Spendenbereitschaft – obwohl die Nachfrage in den Kliniken ungebrochen hoch bleibt. Die DGTI appelliert daher an alle gesunden Erwachsenen, jetzt Blut zu spenden.
Während viele Menschen die Sommerzeit für Reisen, Ausflüge und Entspannung nutzen, kämpfen Blutbanken Jahr für Jahr mit demselben Problem: Es wird zu wenig gespendet. Die Erfahrung zeigt, dass die Spendenbereitschaft in Ferienzeiten deutlich zurückgeht – obwohl Krankenhäuser und Notaufnahmen konstant auf eine stabile Versorgung mit Blutprodukten angewiesen sind.
„Blutprodukte sind nur begrenzt haltbar und lassen sich nicht auf Vorrat lagern. Das bedeutet: Jede einzelne Spende zählt, gerade in den Sommermonaten“, erklärt Privatdozentin Dr. med. Kristina Hölig, Präsidentin der DGTI und Bereichsleiterin für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden. Erythrozyten, das sind rote Blutkörperchen, sind gekühlt rund 42 Tage haltbar, Blutplättchen maximal 5 Tage. Deshalb kommt es in der Ferienzeit regelmäßig zu gefährlichen Engpässen.
Wenig Spendende, hoher Bedarf
In den Sommermonaten steigt das Risiko für Unfälle: Mehr Menschen sind unterwegs, es wird häufiger Sport im Freien getrieben, und auch Freizeitunfälle nehmen zu. „Gleichzeitig führen Urlaubsreisen und Hitze dazu, dass weniger Menschen zur Spende kommen“, so Hölig. Diese Entwicklung ist besonders alarmierend, weil sie jedes Jahr vorhersehbar ist und trotzdem schwer aufzufangen bleibt.
Auch geplante Operationen, akute oder chronische Erkrankungen sowie Krebstherapien müssen mit Blutprodukten abgesichert werden. Fällt die Spendenbereitschaft über mehrere Wochen ab, geraten Kliniken schnell an ihre Grenzen: „Die Krankenversorgung kennt keine Sommerpause. Deshalb darf es auch bei den Blutspenden keine geben“, so die Transfusionsmedizinerin.
Blutsparende Maßnahmen reichen nicht
In den vergangenen Jahren gab es Fortschritte darin, das Blutproduktemanagement anzupassen und den Einsatz von Blutprodukten zu senken: Vor geplanten Operationen wird beispielsweise Eigenblut entnommen oder es wird auf schonendere Operationstechniken gesetzt. Bis zu einem Drittel der benötigten Blutkonserven kann dadurch eingespart werden. Aber ohne regelmäßige Blutspenden geht es nicht, betont Hölig: „Als DGTI rufen wir daher anlässlich des Weltblutspendetags dazu auf, Blutspendetermine wahrzunehmen, sei es bei mobilen Aktionen oder in den stationären Blutspendediensten. Wer spendet, übernimmt Verantwortung – und hilft dabei, Leben zu retten.“
Faktencheck Blutspende:
- Blut spenden kann grundsätzlich jede gesunde Person ab dem 18. Lebensjahr.
- Spendende müssen über 50 Kilogramm wiegen und sich gesund fühlen.
- Vor der Blutspende sollte man ausreichend essen und trinken.
- Für eine Vollblutspende braucht man nur etwa 45-60 Minuten Zeit. Die reine Blutentnahme dauert nur ca. 10 Minuten. Dabei werden 500 ml Blut sowie eine Probe für die Untersuchung des Blutes im Labor entnommen.
- Nach Ausfüllen eines Fragebogens zum aktuellen Gesundheitszustand werden Blutdruck, Körpertemperatur und Hämoglobinwert bestimmt.
- In einem vertraulichen ärztlichen Gespräch wird die Spendentauglichkeit festgestellt.
- Nach der Blutentnahme gibt es eine Ruhepause und einen Snack zur Stärkung.
- Männer dürfen innerhalb von 12 Monaten bis zu sechs Vollblutspenden leisten, Frauen bis zu vier.
- Der Abstand zwischen zwei Vollblutspenden muss mindestens 56 Tage betragen, damit der Körper Zeit hat, den Blutverlust wieder auszugleichen.
- Blutspenden sind bei mobilen Aktionen in der Region oder bei einem Blutspende-Institut möglich.
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